Zusammenfassung
Im Zuge des demografischen Wandels nimmt die Anzahl älterer Migranten/innen laufend zu, die Altenpopulation in Deutschland wird differenzierter—Fakten, die bei der Planung von Hilfs- und Pflegeangeboten künftig noch intensiver berücksichtigt werden müssen. Verstärkt wird dieser Handlungsbedarf durch die Tatsache, dass ältere Migranten/innen noch immer in vielen Lebenslagedimensionen (z. B. Einkommen, Gesundheit) schlechter gestellt sind als gleichaltrige Einheimische. Gleichzeitig jedoch können ältere Menschen mit Migrationshintergrund aufgrund stabiler familiärer Hilfenetzwerke nicht automatisch als hilflos und isoliert angesehen werden.
Mittlerweile werden in Anlehnung an das Konzept der „Interkulturellen Öffnung der Regeldienste“ auf politischer und gesellschaftlicher Ebene Maßnahmen getroffen, die den Zugang der Migranten/innen zu den herkömmlichen Hilfe- und Pflegediensten erleichtern sollen. Des Weiteren werden durch die Schaffung von ethnienspezifischen Schwerpunkten Angebote entwickelt, die sich gezielt an die Lebens- und Alltagswelt der Zielgruppe richten.
Trotz der Bemühungen muss insbesondere die Pflegeinfrastruktur für die Teilpopulation älterer Migranten/innen als ungenügend bewertet werden. Daher werden vor allem im Bereich der Vernetzung, Kooperation und Steuerung aller beteiligten Akteure/innen, der Informationsarbeit und in der Aus-, Fort- und Weiterbildung entsprechende Schritte gefordert, die die Leistungsangebote der pflegerischen Dienste und Einrichtungen besser auf die künftig steigenden Hilfe- und Pflegebedarfe älter werdender Migranten/innen vorbereiten sollen.
Summary
In the course of demographic change, the number of elderly migrants increases, and the population of elderly people in Germany becomes more varied—facts that have to be taken into account more intensely when it comes to planning services for elderly people in the future. The need for action is intensified by the fact that elderly migrants are still worse off than natives of the same age in many areas of life (e. g. income, health, etc.). At the same time, elderly migrants cannot automatically be regarded as helpless or isolated because of their solid family help networks.
Meanwhile, on political and social levels, approaches have been developed to open services and institutions for the special needs of minority ethnic elders. Furthermore, offers have been established by the creation of ethnic-specific emphases that focus on the life style and the everyday life of the target group.
In spite of all these efforts, the whole range of care services for the population of elderly migrants is still regarded as insufficient by experts. Therefore, especially in the fields of networking, cooperation and controlling of the people involved, information transfer, and training measures that aim at better preparing the provider of care services for elderly people are highly recommended in order to meet the increasing needs of help and care of older migrants more precisely.
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Schopf, C., Naegele, G. Alter und Migration—. Z Gerontol Geriatr 38, 384–395 (2005). https://doi.org/10.1007/s00391-005-0345-3
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