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Würdekonzept für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf, Balancen zwischen Autonomie und Sorgekultur

Dignity for the frail old

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Zusammenfassung

In diesem Beitrag wird das Würdekonzept des Grundgesetzes in seiner Mehrdeutigkeit entfaltet und ein allein am Autonomiekonzept orientiertes Bild von Menschenwürde problematisiert. Das Doppelgesicht der Menschenwürde verlangt in besonderer Weise, sich um die Herstellung von Würde auch in Situationen zu sorgen, in denen Menschen gegebenenfalls nichts mehr bleibt als die „Autonomie des Augenblicks“ und sie verwiesen sind auf würdige Rahmenbedingungen und Würdigung in Interaktion und die Akzeptanz von Abhängigkeit. In einer solchen Akzentuierung des Würdekonzeptes und seiner Habitualisierung liegt eine der zentralen kulturellen Herausforderungen einer sich im demographischen und sozialen Wandel befindenden Gesellschaft, die ihre Solidaritätsfähigkeit unter Beweis stellen will.

Summary

In this article, the concept of dignity deriving from the German constitution is questioned in its ambiguity. An idea of human dignity solely aiming on self determination is challenged. There is an ambivalence containing an obligation to endeavour a person’s dignity in situations, where it only remains in the “autonomy of the moment”, referring to dignified determining factors, appreciation in interaction and the acceptance of dependency. To maintain solidarity by accentuating and habituating this concept of dignity, is one of the main cultural challenges in a society subject to demographic and social changes.

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Klie, T. Würdekonzept für Menschen mit Behinderung und Pflegebedarf, Balancen zwischen Autonomie und Sorgekultur. Z Gerontol Geriatr 38, 268–272 (2005). https://doi.org/10.1007/s00391-005-0324-8

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