Zusammenfassung
Den Suchtproblemen von Menschen im mittleren und höheren Erwachsenenalter wurde bisher wenig Beachtung geschenkt. Dabei zeigen Ergebnisse einen riskanten Konsum von illegalen Substanzen bei der 18– bis 59–jährigen deutschen Bevölkerung. Die vorliegende Arbeit untersucht den Substanzmissbrauch (Alkohol, Sedativa, Cannabis, Stimulanzien, Kokain, Opiate und andere nicht näher bezeichnete Substanzen) mit gesundheitlichen Folgen anhand der Daten der Interdisziplinären Längsschnittstudie des Erwachsenenalters (ILSE). Untersucht wurden die Geburtsjahrgänge 1930–1932 und 1950–1952 zu zwei Messzeitpunkten (1. MZP: N = 1006, 2. MZP: N = 900) in den Untersuchungszentren Heidelberg und Leipzig. Es gingen die Auswertungen der Diagnosegruppe „Störungen durch psychotrope Substanzen“ des Strukturierten Klinischen Interviews nach DSMIII–R (SKID) ein. Als Schwerpunkt wird der Missbrauch von Alkohol verzeichnet. Dieser fällt zu Ungunsten der Männer aus, während Frauen etwas häufiger Sedativa, Stimulanzien, Opiate und andere Substanzen einnehmen. Der Ost– West–Vergleich lässt die Bedeutung der Zugänglichkeit zu Suchtmitteln erkennen. Bei den Heidelberger Probanden ist zu beiden Messzeitpunkten für weitaus mehr Substanzgruppen ein Missbrauch festzustellen als in der Leipziger Stichprobe. Zum zweiten Messzeitpunkt kommt es für alle Substanzgruppen zu einer Verringerung der Missbrauchsraten.
Summary
The problems of drug–addicted middle– and older–aged people have been disregarded for a long time. However, results show a risky consumption of illegal drugs in the 18– to 59–year–old German population. The following paper will analyse the substance abuse of alcohol, sedatives, cannabis, stimulants, cocaine, opiates and other drugs not described more closely (all of which lead to health problems) using the Interdisciplinary Longitudinal Study of Adulthood (ILSE). Data collection is based on two cohorts (1930–1932 and 1950–1952) at two measurement points (1. MMP: N = 1006, 2. MMP: N = 900) in centres of investigation in Heidelberg and Leipzig. The “Substance Abuse Section” of the Structured Clinical Interview for DSM–III–R (SCID) was used for the evaluation. The abuse of alcohol can be registered as the focal point. Men consume more alcohol, while women tend to take sedatives, stimulants, opiates and other substances more often. The East–West comparison shows the importance of accessibility. At both measurement points, abuse of more substance groups was determined in the Heidelberg centre. As for as the abuse rates are concerned, a reduction of all the substance groups can be registered for the second measurement point.
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Ettrich, K.U., Fischer–Cyrulies, A. Substanzmissbrauch im mittleren und höheren Erwachsenenalter – Allgemeiner Missbrauch. Z Gerontol Geriat 37, 272– 279 (2004). https://doi.org/10.1007/s00391-004-0244-z
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