Zusammenfassung
Ein 62 Jahre alt gewordener Patient erlitt 1997 einen akuten anteroseptalen Myokardinfarkt. Angiographisch zeigt sich eine koronare Mehrgefäßerkrankung, so daß zwei aortokoronare Venenbypasses angelegt werden. Nach kompliziertem postoperativem Verlauf mit rezidivierenden Perikardergüssen, Pneumonie und Langzeitbeatmung gelingt die klinische Stabilisierung des Patienten. In der 6. postoperativen Woche, kurz vor der geplanten Entlassung, zeigt sich das klinische Bild eines akuten kardiogenen Schocks. Elektrokardiographisch finden sich Zeichen des akuten septalen Myokardinfarktes. Trotz intensivmedizinischen Maßnahmen verstirbt der Patient innerhalb von Minuten. Bei der Obduktion zeigt sich eine Entzündung des substernalen Anteils des Venenbypasses auf dem Boden einer fokal floriden, eitrigen Mediastinitis bei chronisch granulierender Sternumosteomyelitis. Im Bereich der Phlebitis findet sich ein thrombotischer Verschluß des koronaren Bypasses. Dieser erklärt den frischen Myokardinfarkt – wobei auch vorbestehende ischämisch bedingte Läsionen nachweisbar sind – und damit die klinische Symptomatik und den Tod des Patienten. Die Osteomyelitis stellt damit eine ernstzunehmende Komplikation nach Sternotomien dar.
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Eingegangen: 18. August 1998 Akzeptiert: 26. Oktober 1998
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Grom, A., Herget, G., Zehender, M. et al. Verschluß eines aortokoronaren Venenbypasses bei Sternumosteomyelitis. Intensivmed 36, 58–61 (1999). https://doi.org/10.1007/s003900050210
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003900050210