Summary
In the following analysis, detoxication methods are critically evaluated. Emetics are useless in comparison to charcoal therapy. Although whole bowel irrigation seems to be an interesting alternative, its evaluation is not forthcoming. The underlying studies emphasize the high significance of early charcoal therapy (with respect of its contraindications). Charcoal therapy should be started before gastric lavage, since its adsorbing effects start in a few seconds. Since there is a ceiling effect of charcoal adsorption, activated charcoal therapy is to be repeated every 2–4 h, even there is no evaluation of the repeating procedure yet. We cannot draw any reasonable conclusions from the meaning of gastric lavage. In the underlying studies, gastric lavage is not more effective than charcoal therapy, but the study designs do not work for German praxis, since the amount of gastric lavage is much higher there. In mild poisonings only charcoal therapy is prefered. In serious intoxications, we prefer beside charcoal therapy the lavage with at least 15–20 l, even if the backcoming gastric fluid is clear. In borderline cases poison, consulting centers should be consulted since they have good experience and provide extensive data banks.
Zusammenfassung
In der vorliegenden Arbeit werden Publikationen zur Effektivität von primären Entgiftungsmaßnahmen kritisch analysiert. Die induzierte Emesis erbringt gegenüber der Therapie mit aktivierter Kohle keine Vorteile und scheint verzichtbar zu sein. Die Darmspülung könnte eine interessante Alternative darstellen, wenn deren Bedeutung noch evaluiert werden kann. Die vorliegenden Untersuchungen unterstreichen den hohen Stellenwert einer frühzeitigen Kohletherapie (unter Berücksichtigung der Kontraindikationen). Auch wenn eine Magenspülung geplant ist, sollte im Vorfeld aktivierte Kohle zugeführt werden, da diese innerhalb von Sekunden ihre adsorbierende Wirksamkeit entfaltet. Die entgiftende Kapazität der aktivierten Kohle ist allerdings beschränkt (ceiling effect). Daher sollte Kohle alle 2–4 h verabreicht werden und durch osmotisch wirksame Diarrhoika die Darmpassage beschleunigt werden, auch wenn der Nachweis einer rezidivierenden Kohletherapie bisher nicht erbracht werden konnte. Bezüglich des Stellenwertes der Magenspülung lassen sich keine verbindlichen Schlußfolgerungen ziehen. In den vorliegenden Studien wird die Effektivität der Magenspülung nicht höher eingeschätzt als die der alleinigen Kohletherapie. Jedoch sind die Studiendesigns auf deutsche Entgiftungspraktiken nicht übertragbar, da man hierzulande höhere Spülmengen einsetzt. Bei leichten Vergiftungen ist die alleinige Therapie mit aktivierter Kohle vorzuziehen. Bei schweren Vergiftungen sollte nach Stabilisierung der Vitalfunktionen der Magen mit mindestens 15–20 l gespült werden, auch wenn der Aspekt des zurückfließenden Magensaftes frühzeitig wasserklar erscheint. In Grenzfällen muß eine individuelle Entscheidung getroffen werden, wobei man die beratende Hilfe von Giftinformationszentren in Anspruch nehmen sollte. Diese verfügen über eine große Erfahrungsbreite und umfangreiche Datenbanken.
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Eingegangen: 16. Mai 1998 Akzeptiert: 24. Juni 1998
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Harloff, F., Weilemann, L. Akute Ingestionsvergiftungen bei Erwachsenen: Kritische Analyse primärer Eliminationsmethoden. Intensivmed 35, 670–679 (1998). https://doi.org/10.1007/s003900050193
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003900050193