Es ehrt Hans-Peter Schuster, und es war von ihm auch nicht anders zu erwarten, dass er seine für die Intensivmedizin in Deutschland prägenden Aktivitäten so bescheiden unter den Scheffel stellt. Die ersten Aktiven in dieser Szene, Dieter Haan und Axel Döhnhardt, später Peter Lawin u. a. hatten Anstöße gegeben, wobei man auch sagen muss, dass es ohne die Unterstützung der damaligen Chefs H. Bartelheimer, R. Gross, P. Schölmerich und nur wenigen anderen auch nicht diesen Durchbruch in der Intensivmedizin gegeben hätte. Sie hatten erkannt, dass die moderne Medizin neue Möglichkeiten erfordert. Aber wenig wäre daraus geworden, hätten nicht Ärzte und Forscher wie Hans-Peter Schuster die Herausforderung, die sich mit diesen neuen therapeutischen Möglichkeiten ergaben, wirklich begriffen und sich nicht nur der Behandlung ihrer Patienten, sondern in besonderem Maße der Weiterbildung unzähliger Kollegen gewidmet.

Schon lange bevor Hans-Peter Schuster Herausgeber der Intensivmedizin und Notfallmedizin wurde, hat er intensiv und nachhaltig, nicht nur in Deutschland, sondern auch in Österreich und in der Schweiz die Möglichkeiten, Anliegen und Grenzen der Intensivmedizin dargestellt und sich dadurch eine große Gemeinde von Kollegen erworben, die seinem Wort vertraut haben, war es doch auf einer wirklichen Kenntnis der Situation gegründet. Man spürte, dass hier einer sprach, der seine Patienten auch noch untersuchte und mit ihnen sprach und der in der Klinik stand und wusste, was Entscheidungen bedeuten. Solche Ärzte sind selten geworden, umso mehr muss die DGIIN dankbar sein, dass sie das Vorrecht hatte, jemanden wie Hans-Peter Schuster zu den Ihren zu zählen, der sie auch über Jahrzehnte geprägt und geführt hat. Ich denke, Hans-Peter Schuster war ein Glücksfall für unsere Gesellschaft, und wir sollten froh sein, wenn er uns ab und an noch seinen Rat zur Verfügung stellt.

Als ehemaliger Vorsitzender der DGIIN und ebenfalls ehemaliger Tagungspräsident und jemand, der wie Hans-Peter Schuster vom Anbeginn der Intensivmedizin mit dabei war, ist es mir ein wirkliches Anliegen, ihm für sein Engagement für die Intensivmedizin zu danken. Darüber hinaus sollte aber nicht vergessen werden, dass dieses Engagement auch die innere Medizin insgesamt stabilisiert hat und ihr den Zugang zur Schwerkrankenbetreuung erhalten hat, der zeitweise sehr gefährdet war. Auch diese wissenschaftspolitischen Kämpfe hat er immer im Bewusstsein der Bedeutung der Intensivmedizin für die gesamte innere Medizin durchgestanden. Wenige Kollegen haben so segensreich für unser Fach gewirkt wie Hans-Peter Schuster. Nochmals Dank und ad multos annos.

Peter von Wichert