Zusammenfassung
Im Arzthaftungsprozess wird die erweiterte sekundäre Darlegungslast der Behandlungsseite ausgelöst, wenn die primäre Darlegung des Konfliktstoffs durch den Patienten den insoweit geltenden maßvollen Anforderungen genügt und die Vermutung eines fehlerhaften Verhaltens der Behandlungsseite aufgrund der Folgen für ihn gestattet, während es dieser möglich und zumutbar ist, den Sachverhalt näher aufzuklären. Letzteres wird bei der Behauptung eines Hygieneverstoßes regelmäßig der Fall sein. Für das Auslösen der sekundären Darlegungslast ist nicht Voraussetzung, dass der Patient konkrete Anhaltspunkte für einen Hygieneverstoß vorträgt (Fortführung Senat, Beschl. v. 25.6.2019 – VI ZR 12/17 –, NJW-RR 2019, 1360).
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BGH, Beschl. v. 18.2.2020 – VI ZR 280/19 (OLG Köln). Sekundäre Darlegungslast der Behandlungsseite bei Schadensersatzanspruch wegen behaupteten Hygieneverstoßes . MedR 38, 924–926 (2020). https://doi.org/10.1007/s00350-020-5706-9
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