Zusammenfassung
1. Die zur Badeaufsicht in einem Schwimmbad eingesetzten Personen sind verpflichtet, den Badebetrieb und damit auch das Geschehen im Wasser zu beobachten und mit regelmäßigen Kontrollblicken darauf zu überprüfen, ob Gefahrensituationen für die Badegäste auftreten. Dabei ist der Standort so zu wählen, dass der gesamte Schwimm- und Sprungbereich überwacht und auch in das Wasser hineingeblickt werden kann (Anschluss an BGH, Urt. v. 2.10.1979 – VI ZR 106/78 –, MDR 1980, 133 = NJW 1980, 392f.; v. 21.3.2000 – VI ZR 158/99 –, MDR 2000, 884 = FamRZ 2000, 1013 = NJW 2000, 1946f.). In Notfällen ist für rasche und wirksame Hilfeleistung zu sorgen.
2. Wer eine besondere Berufs- oder Organisationspflicht, andere vor Gefahren für Leben und Gesundheit zu bewahren, grob vernachlässigt hat, muss die Nichtursächlichkeit festgestellter Fehler beweisen, die allgemein als geeignet anzusehen sind, einen Schaden nach Art des eingetretenen herbeizuführen. Dies gilt auch im Falle einer grob fahrlässigen Verletzung der Verpflichtung zur Überwachung eines Schwimmbadbetriebs (Bestätigung von BGH, Urt. v. 13.3.1962 – VI ZR 142/61 –, NJW 1962, 959f. und Fortführung von BGH, Urt. v. 11.5.2017 – III ZR 92/16 –, MedR 2018, 90 m. Anm. Katzenmeier = GesR 2017, 504 m. Anm. Schiemann = MDR 2017, 817 = NJW 2017, 2108 Rz. 22ff., vorgesehen für BGHZ sowie BGH, Urt. v. 10.11.1970 – VI ZR 83/69 –, NJW 1971, 241, 243).
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BGH, Urt. v.23.11.2017 – III ZR 60/16 (OLG Koblenz). Analoge Anwendung der Beweislastumkehr bei groben ärztlichen Behandlungsfehlern auf andere Berufspflichtverletzungen . MedR 36, 481–484 (2018). https://doi.org/10.1007/s00350-018-4962-4
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