Zusammenfassung
In der Anfangsphase vertragsärztlicher Tätigkeit (als “Wenigabrechner”) unterdurchschnittlich abrechnende Praxen (Aufbau- bzw. Jungpraxen) müssen in effektiver und realistischer Weise zum Durchschnittsumsatz der Fachgruppe aufschließen können (vgl. BSG, Urt. v. 17.7.2013, – B 6 KA 32/12 R –; Urt. v. 10.3.2004, – B 6 KA 3/03 R –, juris). Das gilt auch für Medizinische Versorgungszentren (MVZ); für deren Einstufung als Aufbau- bzw. Jungpraxis kommt es auf ihren Gründungszeitpunkt und nicht auf den Zeitpunkt der erstmaligen Zulassung der unter Zulassungsverzicht in das MVZ eintretenden Ärzte an. Regelungen des Honorarverteilungsvertrags über die Privilegierung von Aufbau- bzw. Jungpraxen (wie: Berechnung des Regelleistungsvolumens nach Fachgruppendurchschnittswerten) sind auf das Aufbau- bzw. Jung-MVZ ggf. entsprechend anzuwenden oder wegen des Grundsatzes der Honorarverteilungsgerechtigkeit verfassungskonform auszulegen.
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LSG Bad.-Württ., Urt. v. 5.10.2016 – L 5 KA 773/13 (SG Stuttgart). MVZ ist Adressat der Jungarztregelung im Honorarverteilungsvertrag . MedR 35, 418–423 (2017). https://doi.org/10.1007/s00350-017-4612-2
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00350-017-4612-2