Zusammenfassung
1. Die in §1 Abs. 1 Nr. 1 und 2 ESchG geregelten Straftatbestände fallen als Bestimmung hinsichtlich der guten Sitten i.S. von Erwägungsgrund 7 S. 3 der Richtlinie 2005/29/EG nicht in deren Anwendungsbereich.
2. Die in §1 Abs. 1 Nr. 1 und 2 ESchG geregelten Straftatbestände stellen keine Marktverhaltensregelungen i.S. von §4 Nr. 11 UWG dar.
3. Bei dem in den ärztlichen Berufsordnungen verankerten Verbot der Mitwirkung an einer Eizellspende handelt es sich nicht um eine Marktverhaltensregelung i.S. von §4 Nr. 11 UWG.
4. Verstöße gegen außerwettbewerbsrechtliche Normen, die keine Marktverhaltensregelungen i.S. von §4 Nr. 11 UWG sind, sind nicht allein wegen ihrer Gesetzeswidrigkeit als unlauter i.S. von §3 UWG anzusehen (Fortführung von BGH, Urt. v. 2.12.2009 – I ZR 152/07 –, GRUR 2010, 654, Rdnr. 25 = WRP 2010, 876 – Zweckbetrieb; Urt. v. 9.9.2010 – I ZR 157/08 –, GRUR 2011, 431, Rdnr. 11 = WRP 2011, 444 – FSA-Kodex).
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BGH, Urt. v. 8.10.2015 – I ZR 225/13 (KG). Zur wettbewerbsrechtlichen Relevanz von Verstößen gegen §1 Abs. 1 Nr. 1 und Nr. 2 des Embryonenschutzgesetzes und dem berufsrechtlichen Verbot der Mitwirkung an einer Eizellspende . MedR 34, 530–534 (2016). https://doi.org/10.1007/s00350-016-4330-1
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