Der pharmakologische Schutz von Neuronen der Netzhaut ist in den letzten Jahren zu einer Herausforderung in der Behandlung retinaler Krankheiten geworden. Dies schließt die Aufdeckung von pathophysiologischen Schädigungsmechanismen, beispielsweise der glaukomatösen Optikusneuropathie, der retinalen Ischämie sowie von degenerativen Veränderungen der Netzhaut ein. Behandlungsstrategien, die auf den Erhalt neuronaler Strukturen und deren zellulären Funktionseinheiten der Retina abzielen, werden als Neuroprotektion bezeichnet. Man unterscheidet zum einen die Blockierung von destruktiven zellulären Vorgängen, zum anderen die Verstärkung von Überlebensfaktoren in der interzellularen Homöostase. Ziel ist nicht nur der morphologische Erhalt der Zellen, sondern vor allem der Funktionserhalt der retinalen Ganglienzelle. Der Übersichtsartikel fasst den derzeitigen Stand des Wissens über die tierexperimentellen Grundlagen neuroprotektiver Behandlungsstrategien und deren klinische Relevanz zusammen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
About this article
Cite this article
Vorwerk, C. Neuroprotektion retinaler Erkrankungen Mythos oder Realität?. Ophthalmologe 98, 106–123 (2001). https://doi.org/10.1007/s003470170210
Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s003470170210