Rasterelektronenmikroskopische und immunhistochemische Untersuchungen einer explantierten phaken Hinterkammerlinse (ICL-M, STAAR)

Zusammenfassung

Zielsetzung. Die Konstanz des funktionellen Ergebnisses nach der Implantation phaker Kollamerhinterkammerlinsen (ICL) setzt die Stabilität des verwendeten Materials voraus. Die Studie diente der Aufklärung darüber, ob sich an einer explantierten ICL Material- bzw. Oberflächenveränderungen nachweisen lassen.

Material und Methoden. Nach intraokularer Verweildauer von 6 Monaten untersuchten wir eine explantierte ICL (STAAR) im Vergleich zu einer fabrikneuen Referenzlinse mittels Rasterelektronenmikroskopie und Immunhistochemie.

Ergebnisse. Zwischen der Referenzlinse und der explantierten ICL zeigten sich keine Unterschiede, abgesehen von einer Beschichtung der explantierten ICL mit einem unbekannten Material. Beide Linsen zeigten rillenförmige Bearbeitungsspuren auf der Oberfläche und oberflächliche Foramina von ca. 10 μm Durchmesser. Die Genese der Foramina ist unklar. Weder Pigment noch Makrophagen waren auf der explantierten ICL nachweisbar.

Schlussfolgerung. Der Kollagenanteil der ICL ließ sich nicht immunhistochemisch nachweisen. Das ICL-Material ist nach Implantation im untersuchten Zeitraum stabil.

Abstract

Objective. This study was performed to find out if an explanted phacic collamer IOL (ICL/STAAR) showed structural or surface quality changes after an intraocular implantation.

Material and methods. We explanted an ICL 6 months after implantation and compared it to a new reference lens using scanning electron microscopy and immunohistochemical investigations.

Results. The explanted ICL showed no changes in comparison to a new ICL except for a coating with an unidentified material. Both the new and explanted ICL presented grooves on the surface and superficial holes of unknown origin measuring roughly 10 μ. Neither pigment nor macrophages could be found on the explanted lens. Although the lens material contained 0.1% collagen, the immunohistochemical staining for collagen was negative.

Conclusions. The collagen content of the ICL could not be proven using immunohistochemistry. No changes were found between the new and the explanted lens, except for a coating of the explanted lens with an unidentified material.