Zusammenfassung
Angeborene Erkrankungen der Orbita sind relativ selten. Sie können eine rasche Progression aufweisen sowie das Sehvermögen und sogar das Leben bedrohen. Viele angeborene Orbitaerkrankungen erfordern einen raschen Behandlungsbeginn. Ihre Kenntnis ist daher für jeden Augenarzt, auch wenn er nur gelegentlich konsiliarisch Neugeborene und Kinder betreut, wichtig. Neben den bei der Geburt offensichtlichen Erkrankungen zählen wir auch diejenigen Veränderungen zu den kongenitalen Orbitaerkrankungen, die zu diesem Zeitpunkt bereits angelegt sind, sich aber erst später manifestieren. Grundsätzlich kann entweder die knöcherne Struktur der Orbita primär verändert sein (z.B. bei Kraniostenosen) oder eine Weichteilerkrankung, u.U. mit sekundärer Knochendeformation (z.B. Anophthalmus oder Tumoren) bestehen. Komplexe Mißbildungssyndrome, insbesondere Spaltmißbildungen, können die Orbita ebenfalls betreffen. Eine Reihe dieser früher kaum behandelbaren Erkrankungen ist inzwischen einer Therapie zugänglich geworden. Diese kann ebenso wie die Diagnose nur in breit angelegter interdiszipliärer Zusammenarbeit sinnvoll und für den Patienten nutzbringend durchgeführt werden.
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Behrendt, S., Rochels, R. Kongenitale Orbitaerkrankungen. Ophthalmologe 96, 141–158 (1999). https://doi.org/10.1007/s003470050387
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003470050387