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Prof. Dr. med. Charles Beyer-Machule verstarb am 9. Juli nach kurzer Krankheit friedlich. Er wurde am 4. Juni 1927 in Berthelsdorf, Deutschland, geboren und hinterlässt seine Frau Janice, mit der er 38 Jahre lang verheiratet war.

Nach Abschluss seines Vorstudiums in Biochemie an der Universität Göttingen, Deutschland, erhielt Prof. Beyer-Machule ein Stipendium vom Institute of International Education als Doktorand in Biochemie an der University of Utah in Salt Lake City, wo er auch anschließend nach seiner medizinischen Ausbildung seinen M.D.-Abschluss im Jahr 1956 erwarb.

Nach einem 1‑jährigen Praktikum am Detroit Receiving Hospital in Michigan stand er bis 1961 im aktiven Dienst als Chirurg bei der US-Luftwaffe. Er wollte unbedingt seine Karriere in der Augenheilkunde beginnen und wurde in das Residency-Programm am Massachusetts Eye & Ear Infirmary in Boston aufgenommen. Zu dieser Zeit interessierte er sich für plastische und rekonstruktive Augenchirurgie und absolvierte ein Postgraduiertenstipendium am Manhattan Eye, Ear & Throat Hospital in New York City, anschließend am Wilmer Eye Institute in Baltimore, Maryland. Prof. Beyer-Machule war 1969 einer der Gründer der American Society of Plastic and Reconstructive Surgery (ASOPRS).

Prof. Beyer-Machule war von 1971 bis 1981 Chefarzt für plastische und rekonstruktive Augenchirurgie am Massachusetts Eye & Ear Infirmary und klinischer außerordentlicher Professor für Augenheilkunde an der Harvard Medical School. Der Unterricht war ihm sehr wichtig. Er bildete 15 Stipendiaten aus den USA und dem Ausland aus und hielt weltweit zahlreiche Vorträge, viele davon „Named Lectures“. Er veröffentlichte als Autor und Koautor 4 Bücher und 115 Aufsätze.

Durch internationale Kontakte lernte er Prof. Otto-Erich Lund von der Augenklinik der Ludwig-Maximilians-Universität München kennen und wurde gebeten, dort eine Abteilung für plastisch-rekonstruktive Lidchirurgie aufzubauen. Für dieses Engagement wurde er zum Honorarprofessor ernannt. Prof. Beyer-Machule war Initiator des Ausbildungskurses für Plastische und Rekonstruktive Chirurgie der Augenlider, bekannt als „Beyer-Machule-Kurs“, der bis heute in München stattfindet. Er sagte oft, dass die Zeit, die er in der Münchner Augenklinik verbrachte und als sehr bereichernd empfand, den Höhepunkt seiner beruflichen Laufbahn darstellte.

Er war Ehrenmitglied der Deutschen und Europäischen Ophthalmologischen Gesellschaften (DOG und SOE) sowie der European Society of Ophthalmic Plastic and Reconstructive Surgery (ESOPRS).

Prof. Beyer-Machule liebte das Skifahren, besonders in Zermatt. Er war ein begeisterter Kenner der europäischen Geschichte. Nach seiner Pensionierung blieben er und seine Frau bis 2015 in Garmisch-Partenkirchen ansässig.