Zusammenfassung
Zielsetzung
Evaluation des Status quo und der Entwicklung des Versorgungsbeitrags angestellter und selbstständiger Fachärzte in der vertragsärztlichen Ophthalmologie isoliert und im Abgleich mit anderen Fachgruppen.
Methode
Der Beitrag wird nach Personenzahl und Arbeitszeitäquivalenten (Abgrenzung Bedarfsplanungsgewichten) per 31.12.2015 und im Zugang zur vertragsärztlichen Versorgung in 2015 sowie nach Betriebsformen (Einzelpraxis, Berufsausübungsgemeinschaft, Medizinisches Versorgungszentrum [MVZ]) mittels Sekundärdaten (statistische Informationen der Kassenärztlichen Bundesvereinigung) ausgewertet.
Ergebnisse
Der Anteil angestellter Ophthalmologen (Personenzählung) war mit 23 % und im Zugang mit 81 % im Vergleich zu allen Fachgruppen (16 %; 65 %) überdurchschnittlich. Fächerübergreifend gilt, dass der Versorgungsbeitrag nach Arbeitszeitäquivalenten bei angestellten Ärzten deutlich hinter dem nach Personen zurückbleibt (Ausnutzungsquote insgesamt 65 %, bei Ophthalmologen 70 %). Über alle Fächer sind angestellte Fachärzte in allen Betriebsformen tätig: Angestellte Ophthalmologen sind überdurchschnittlich stark in Berufsausübungsgemeinschaften, unterdurchschnittlich in MVZ und durchschnittlich in Einzelpraxen vertreten.
Diskussion und Schlussfolgerung
In der Augenheilkunde spielt Anstellung in den vertragsärztlichen Betriebsformen im Vergleich zu anderen Fachgruppen der fachärztlichen Grundversorgung insgesamt eine größere Rolle. Als mögliche Ursachen werden einerseits die Arbeitsbedingungen im Fach, die insbesondere auf Ärzte mit Anstellungswunsch attraktiv wirken könnten, und andererseits die Möglichkeiten zur selbstständigen Praxisübernahme diskutiert. Da die genehmigte Arbeitszeit angestellter Ärzte geringer ist als die selbstständiger Ärzte, zugleich aber die neu ins System kommenden Ärzte weit überwiegend angestellt tätig werden, lässt sich entlang der Zahl der tätigen Ärzte nicht der quantitative Versorgungsbeitrag festmachen; eine Unterversorgung ist trotz steigender Arztzahl möglich. Mit höherem Anteil angestellter Ärzte gehen Anpassungsprozesse in den Versorgungsstrukturen einher, die Reduktion der Zahl ophthalmologischer Praxen, Berufsausübungsgemeinschaften und MVZ lässt sich jedoch aufgrund insuffizienter Datenlage nur partiell darstellen. Auf Basis der Daten ist kein Ende der Entwicklung hin zu Anstellung in der vertragsärztlichen ophthalmologischen Versorgung erkennbar.
Abstract
Aim
The aim of the study was to evaluate the contribution to outpatient care and the perspectives of employed and self-employed ophthalmologists in isolation and in comparison to other professional groups.
Method
Based on statistical data (source: statistical information provided by the National Association of Statutory Health Insurance Physicians) from 31 December 2015, newly admitted physicians in 2015 and their contribution differentiated by employment relationships were evaluated according to head count and working time equivalents (using “planning of demand equivalents”). The results were subdivided into type of outpatient facility, e.g. single practice, group practice and medical care centers (MVZ).
Results
The proportion of employed ophthalmologists (head count) in outpatient care (23%) and newly admitted physicians (81%) is above the interdisciplinary average (16% and 65%, respectively). In all medical professional groups the contribution according to time equivalents of employed physicians compared to self-employed physicians is lower (utilization rate: 65% in total and 70% in ophthalmology). In ophthalmology employment is seen in all types of outpatient practices: the number of ophthalmologists working in group practices is above average, compared to other groups they are underrepresented in MVZ and are working in single practices as frequently as all other specialties.
Discussion and conclusion
Employment of physicians is more common in all types of outpatient ophthalmological facilities than in other specialized professional groups. Possible reasons are the working conditions in ophthalmology attracting physicians preferring employment and the competitive situation for practice takeover. Since employed physicians contribute less time to medical care than self-employed physicians, ophthalmology has a higher risk of a shortage in medical care despite an increasing number of physicians. An increasing number of employed physicians has an impact on the structures of outpatient care; however, the intensity of concentration in healthcare structures can only be partially evaluated due to insufficient data. Based on the available data there is no end in sight for the trend towards employment in outpatient ophthalmological care.
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Interessenkonflikt
U. Hahn, F. Kretz, B. Awe und J. Koch geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Die Ergebnisse wurden als Poster auf dem DOG-Kongress 2016 in Berlin präsentiert.
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Hahn, U., Kretz, F., Awe, B. et al. Angestellte und selbstständige Fachärzte in der vertragsärztlichen ophthalmologischen Versorgung. Ophthalmologe 115, 400–408 (2018). https://doi.org/10.1007/s00347-017-0525-8
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Issue Date:
DOI: https://doi.org/10.1007/s00347-017-0525-8
Schlüsselwörter
- Ambulante Versorgung
- Augenärzte
- Medizinische Versorgungszentren (MVZ)
- Berufsausübungsgemeinschaft (BAG)
- Einzelpraxis