Skip to main content
Log in

Herausforderungen in der stationären Augenheilkunde bei hoch- und höchstbetagten Patienten

Challenges in inpatient ophthalmology for elderly patients

  • Das therapeutische Prinzip
  • Published:
Der Ophthalmologe Aims and scope Submit manuscript

Zusammenfassung

Fragestellung

Im Rahmen der demografischen Entwicklung ist eine zunehmende Alterung der Patienten auch im Bereich der Augenheilkunde zu erwarten. Am Beispiel einer Analyse der Augenklinik Frankfurt (Oder) sollten die Probleme und Herausforderungen der stationären Versorgung im Fach Augenheilkunde analysiert und diskutiert werden. Genauer betrachtet wurden hierbei die über 60-jährigen Patienten, insbesondere hochbetagte Patienten über 80 Jahre und höchstbetagte Patienten über 90 Jahre.

Methode

Es wurden konsekutiv alle stationären Patienten erfasst. Die Daten wurden hinsichtlich der Diagnose sowie Operationsindikation und der pflegerischen Komorbidität analysiert. Hierbei wurde auch das mögliche Vorliegen einer Demenzerkrankung berücksichtigt.

Ergebnisse

Das Alter der Patienten der Augenklinik war im Durchschnitt mit 69 Jahren am höchsten im Vergleich zu anderen Fachabteilungen des Klinikums. Ein annähernd vergleichbares Durchschnittsalter der Patienten von 67 Jahren ergab sich in den internistischen Abteilungen. In der Urologie und Orthopädie lag das Durchschnittsalter bei 64 Jahren. In den anderen Abteilungen lag das durchschnittliche Patientenalter teilweise deutlich unter 60 Jahren; 26 % der Patienten waren über 80 Jahre alt. Insgesamt wurden in der Augenklinik Frankfurt (Oder) im Jahr 2012 31 Patienten >90 Jahre stationär behandelt (2,0 %). Der Anteil der > 90-Jährigen ist in der neurologischen, der internistischen Abteilung und in der Augenabteilung am höchsten im Vergleich zu anderen Fachabteilungen. Die pflegerelevanten Diagnosen nahmen mit dem Alter deutlich zu. So waren fast 40 % der 80- bis 89-Jährigen und ca. 60 % der über 90-Jährigen in ihrer Mobilität durch Gangstörungen eingeschränkt. Bei den Höchstbetagten (> 90-Jährigen) lag bei etwa 25 % eine Demenz und bei ca. 20 % eine Sehbehinderung vor.

Schlussfolgerung

Bei hoch- und höchstbetagten Patienten über 80 bzw. 90 Jahre mit Augenproblemen konnte in unserer Untersuchung eine deutlich erhöhte Komorbidität bezüglich der pflegerelevanten Diagnosen gefunden werden. Hieraus ergeben sich für das Fach Augenheilkunde besondere Herausforderungen im Krankenhausalltag hinsichtlich Pflege und medizinischer Betreuung.

Abstract

Purpose

The demographic changes will lead to an increase in elderly patients in the field of medicine and in particular ophthalmology. The purpose of this study was to assess ocular problems of inpatients in the clinical setting with a focus on patients over 60 years old, especially elderly patients over 80 years and very old patients over 90 years.

Methods

All consecutive inpatients were included in the study. Medical data were analyzed concerning the diagnosis, operative indications and comorbidities and the presence of dementia disorders was also considered. The effects of age or diseases on the inpatient course were investigated.

Results

At the eye clinic in Frankfurt (Oder) the mean age of patients was 69 years and was the highest of all medical and surgical disciplines. The age of patients of internal medicine was similarly with 67 years but orthopedic and urological patients were on average 64 years old. In the other departments the mean age of patients was clearly less than 60 years old. Of the patients 26 % were aged 80 years or older. A total of 31 patients over 90 years old were treated as inpatients (2.0 %) during the year 2012. The treatment-relevant diagnosis increased with age. Nearly 40 % had a reduced mobility at an age of 80-89 years and 60 % at an age over 90 years. In the age group over  90 years approximately 25 % had dementia and 20 % a visual disorder.

Conclusion

Old and very old patients with ocular problems and more than 80–90 years of age had an increased comorbidity concerning the relevant treatment diagnostics. This has relevant implications and challenges for nursing and medical care in the clinical setting.

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this article

Price excludes VAT (USA)
Tax calculation will be finalised during checkout.

Instant access to the full article PDF.

Abb. 1
Abb. 2

Literatur

  1. Amelung VE, Bucholtz N, Brümmer A, Krauth C (2012) Sehen im Alter. Medizinisch Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Berlin

  2. Anastasopoulos E, Yu F, Coleman Al (2006) Age-related macular degeneration is associated with an increased risk of hip fractures in the Medicare database. Am J Ophthalmol 142(6):1081–1083

    Article  PubMed  Google Scholar 

  3. Da-Cruz P, Hermann T (2010) Der demographische Wandel im Krankenhaus: Die vernachlässigte Dimension. Dtsch Ärztebl 107(13):A-623/B-543/C-535

    Google Scholar 

  4. Krönert S, Hoßmann I, Klingholz R (2008) Die demografische Zukunft von Europa – Wie sich die Regionen verändern. Deutscher Taschenbuch Verlag, München

  5. Marckmann G (2005) Konsequenzen des demographischen Wandels für die medizinische Versorgung im Krankenhaus der Zukunft. In: Thiede A, Gassel HJ (Hrsg) Krankenhaus der Zukunft. Kaden, Heidelberg

  6. Popescu ML et al (2012) Explaining the relationship between three eye diseases and depressive symptoms in older adults. Invest Ophthalmol Vis Sci 53(4):2308–2313

    Article  PubMed  Google Scholar 

  7. Sachverständigenrat für die Konzertierte Aktion im Gesundheitswesen (1996) Gesundheitswesen in Deutschland. Kostenfaktor und Zukunftsbranche. Sondergutachten 1996. Band I: Demographie, Morbidität, Wirtschaftlichkeitsreserven und Beschäftigung. Nomos, Baden Baden

    Google Scholar 

  8. Statistische Ämter des Bundes und der Länder 2007. Statistisches Bundesamt 2006a: Bevölkerung Deutschlands bis 2050, Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung, Wiesbaden. 2006b: Bevölkerung Deutschlands bis 2050; Ergebnisse der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung (Ergebnisse nach den 12 Varianten sowie den 3 zusätzlichen Modellrechnungen der 11. koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung), elektronische Publikation, Wiesbaden und 2007a: Bevölkerung Deutschlands nach Bundesländern bis 2050, Ergebnisse der 11. Koordinierten Bevölkerungsvorausberechnung nach Ländern. Elektronische Publikation, Wiesbaden

  9. Statistische Ämter des Bundes und der Länder, Heft 2, 2008, Wiesbaden

  10. Tseng VL, Yu F, Lum F, Coleman Al (2012) Risk of fractures following cataract surgery in Medicare beneficiaries. JAMA 308(5):493–501

    Article  CAS  PubMed  Google Scholar 

  11. Wolfram C, Pfeiffer N (2012) Weißbuch zur Situation der ophthalmologischen Versorgung in Deutschland. Herausgeber: Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft, München

  12. Wenzel M, Reinhard T, Kohnen T et al (2010) Ergebnisse der Umfrage von BDOC, BVA, DGII und DOG. Ophthalmo-Chirurgie 23:215–223

Download references

Einhaltung ethischer Richtlinien

Interessenkonflikt. M. Pietzsch, I. Moros, A. Just und C. Wirbelauer geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht. Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.

Author information

Authors and Affiliations

Authors

Corresponding author

Correspondence to M. Pietzsch.

Rights and permissions

Reprints and permissions

About this article

Check for updates. Verify currency and authenticity via CrossMark

Cite this article

Pietzsch, M., Moros, I., Just, A. et al. Herausforderungen in der stationären Augenheilkunde bei hoch- und höchstbetagten Patienten. Ophthalmologe 111, 785–790 (2014). https://doi.org/10.1007/s00347-014-3111-3

Download citation

  • Published:

  • Issue Date:

  • DOI: https://doi.org/10.1007/s00347-014-3111-3

Schlüsselwörter

Keywords

Navigation