Liebe Kolleginnen und Kollegen,

im vorliegenden Band möchten wir den aktuellen Stand der medikamentösen Therapie der Offenwinkelglaukome (OWG) fortsetzen. Sie haben sicher eine systematische Einteilung nach Pharmagruppen vermisst. Und auch die lokalen Nebenwirkungen sollen in ihrer Tragweite beleuchtet werden.

Eine Schematisierung der medikamentösen Glaukomtherapie ist zwar bezüglich der pharmakologischen Eigenschaften und Nebenwirkungen der jeweiligen Medikamente sinnvoll, im Praxisalltag bleibt die Flexibilität des Therapeuten gefragt.

Ziel jedweder Glaukomtherapie ist die Stabilität von Papille und Gesichtsfeld, unabhängig vom jeweiligen Augeninnendruck (IOD). Ziel der medikamentösen Lokaltherapie ist die konstante pharmakologische Senkung des IODs über 24 h, 365 Tage, Jahre.

Ziel jeder Glaukomtherapie ist die Stabilität von Papille und Gesichtsfeld

Die Adhärenz/Nonadhärenz bestimmt den Erfolg/Misserfolg der Lokaltherapie. Eine maximale Lokaltherapie (>2 Flaschen) ist nur selten über Jahre erfolgreich. Dies liegt an der mangelnden Adhärenz der Patienten (wir kommen später darauf zurück), die mit den Nebenwirkungen und den unzureichenden Applikationsmethoden der Augentropfen zusammenhängt.

Eine andauernde Drucksenkung um 15 mmHg kann bei einer Vielzahl der Patienten durch Lokaltherapie nicht erreicht werden, egal mit welcher Tropfkombination. Hier müssen wir rechtzeitig operieren.

Die Autoren würden sich freuen, einen kleinen Beitrag zum besseren Verständnis der medikamentösen Glaukomtherapie geleistet zu haben.

Mein Dank gilt allen Autoren für ihre Mühen und die Bereitschaft, ihr Wissen mit uns zu teilen.

Mit den besten kollegialen Grüßen aus Köln

Ihr

Michael Diestelhorst