Die Augenlider – ihre Kontur, ihre Stellung sowie der Zustand ihrer Haut – bedingen ganz wesentlich den Gesichtsausdruck des Menschen. Alle chirurgischen Lideingriffe unterliegen damit einem hohen ästhetischen Anspruch. Daher erfordern operative Eingriffe ein großes Maß an Disziplin und die Einhaltung bestimmter Regeln und Schnittführungen unter anatomischen und pathophysiologischen Gesichtspunkten. Hier befindet sich der Augenarzt in einem Spannungsfeld mit Aktivitäten von Kollegen anderer Fachrichtungen und kann seine spezielle Expertise deutlich machen.

Alle chirurgischen Lideingriffe unterliegen einem hohen ästhetischen Anspruch

Die Therapie der Ptosis ist immer noch primär eine chirurgische. Abhängig von Lebensalter, Art und Ausprägung kommen unterschiedliche Zugänge und Operationsverfahren zum Einsatz. Bei Kindern besonders wichtig sind eine enge kinderophthalmologische Betreuung und eine ggf. auch frühzeitige Operation, um das Risiko von Amblyopie zu minimieren. Hintschich gibt einen Überblick über aktuelle Aspekte der Ptosischirurgie.

Bei Schnittführungen am Ober- und am Unterlid, die im Rahmen einer Blepharoplastik durchgeführt werden, sollten diese nach den von Meyer-Rüsenberg dargelegten strategischen Überlegungen vorgenommen werden. Dabei sind die Lage der zu korrigierenden Elemente, das Alter, aber auch rassische Unterschiede, z. B. europäisches oder asiatisches Lid, zu berücksichtigen. Es gilt, sowohl transkutane als auch transkonjunktivale Zugänge zu kennen und Komplikationen beherrschen zu können.

Im Zuge der zunehmenden Alterung der Bevölkerung sind entsprechend involutive Lidfehlstellungen, v. a. des Unterlides, häufig. Sie führen zu chronischer Irritation von Binde- und Hornhaut und damit zur Störung der optischen Funktion der Augenoberfläche. Wegen der Vielzahl der chirurgischen Techniken in der Literatur wurden von Schaudig einige Operationsverfahren, die sich bewährt haben, ausgewählt.

Schlecht heilende Wunden stellen für jeden Operateur ein großes Problem dar. Frau Pitz et al. zeigen in ihrer Arbeit einen ungewöhnlichen Behandlungsweg unter Verwendung von Maden auf.

Wir wünschen dem Leser eine interessante Lektüre.

Prof. Dr. med. C. Hintschich

Prof. Dr. med. H.-W. Meyer-Rüsenberg