Wie in der vorangegangenen Ausgabe von Der Ophthalmologe sind in dieser Ausgabe die Erkrankungen der Orbita Leitthema. Orbitaerkrankungen sind keiner medizinischen Fachdisziplin alleinig zugeordnet. Ihre Therapie erfordert vielmehr einen fächerübergreifenden Dialog, z. B. im Rahmen eines interdisziplinären Zentrums oder Netzwerks der chirurgischen Kopfdisziplinen einschließlich der Radiologie, Strahlenheilkunde und Inneren Medizin. Da Orbitaerkrankungen meist zu Sehstörungen oder Formveränderungen im Lidbereich führen, kommt dem Augenarzt eine Schlüsselrolle in der Diagnosestellung und Koordination der nachfolgenden Therapie zu.

Dem Augenarzt kommt eine Schlüsselrolle in der Diagnosestellung und Koordination der Therapie zu

In der letzten Ausgabe war das Leitthema die endokrine Orbitopathie, welche die häufigste Orbitaerkrankung darstellt. In dieser Ausgabe sind es die Orbitatumoren und die Rekonstruktion der Orbita nach funktions- und formverändernden Vorerkrankungen. Im ersten Beitrag von Poloschek et al. wird auf die klinische Diagnostik und radiologische Abklärung eingegangen. In beiden folgenden Artikeln von Lagrèze et al. und Maier et al. geht es um die Therapie von Orbitatumoren, aufgeteilt in solche der vorderen und solche der hinteren Orbita. Hierbei werden nicht nur chirurgische Verfahren, sondern auch strahlentherapeutische und pharmakologische Möglichkeiten diskutiert. Insbesondere wird auch auf die speziellen Aspekte von Orbitatumoren im Kindesalter eingegangen. Der letzte Beitrag von Metzger et al. befasst sich mit den Möglichkeiten der Orbitarekonstruktion, die gerade in letzter Zeit sehr von den Fortschritten der Neuronavigation und schnittbildgestützten Operationsplanung profitiert haben.

Noch einmal möchte ich hiermit allen Mitgliedern des Freiburger Orbitazentrums sehr herzlich für ihre Beiträge in dieser Ausgabe von Der Ophthalmologe danken.

Ihr

Prof. Dr. Wolf A. Lagrèze