Seit Ende der 1970er-Jahre das erste Behandlungsprotokoll für den Argonlaser publiziert wurde, ist die Lasertrabekuloplastik ein wesentliches Element in der Behandlung der Glaukome. Entsprechend wurde die Technologie in den darauffolgenden Jahren immer weiterentwickelt mit dem Ziel, die erwünschten Wirkungen weiter auszubauen und gleichzeitig die Nebenwirkungen zu minimieren. So stehen uns heute verschiedene Lasersysteme wie Krypton-, Dioden- oder Nd:YAG-Laser für die Therapie zur Verfügung. Oft wird für eine Behandlung mit diesen Lasern fälschlicherweise ebenfalls der Begriff Argonlasertrabekuloplastik (ALT) benutzt, obwohl hier der allgemeinere Begriff Lasertrabekuloplastik (LTP) Verwendung finden sollte. Mit Einführung der selektiven Lasertrabekuloplastik durch Latina und Mitarbeiter wurde die Schädigung im Trabekelwerk reduziert und die Behandlung damit prinzipiell auch wiederholbar. Damit steht eine interessante Alternative in der antiglaukomatösen Therapie zur Verfügung, insbesondere in Zeiten, in denen die medikamentöse Behandlung vermehrt Budgetierungen unterliegt. Aber auch für den Patienten kann eine verbesserte Lebensqualität durch evtl. mögliche Tropfenreduktionen erzielt werden.

Die zugrunde liegenden physikalischen Prinzipien der unterschiedlichen Lasertypen werden in dem Beitrag von Kürzinger näher erläutert. Daraus ergeben sich ein jeweils spezifischer Wirkmechanismus sowie Veränderungen auf histopathologischer und molekularer Ebene. Wie es genau zu dem drucksenkenden Effekt kommt, ist nach wie vor ungeklärt. Mit der mechanischen, biologischen und Repopulationstheorie existieren jedoch verschiedene theoretische Ansätze zu diesem Thema, die ebenfalls dargestellt werden.

Wie die Behandlung konkret in der Praxis durchgeführt wird und welche Laserparameter jeweils vorgeschlagen werden, ist im zweiten Übersichtsbeitrag von Wacker ausführlich dargelegt. Es wird auch auf die Vor- und Nachbehandlung sowie die zu erwartenden Nebenwirkungen eingegangen. Bei Einhaltung der entsprechenden Therapiekriterien und adäquaten Nachkontrollen handelt es sich um eine sehr einfache und nebenwirkungsarme Behandlung des Glaukoms.

Die Erfolgsaussichten der konkurrierenden Lasersysteme und die Effektivität bei wiederholter Anwendung werden in der Arbeit von Eckert gezeigt. Daraus ergeben sich auch die Indikationen und Kontraindikationen der Lasertrabekuloplastik in der drucksenkenden Therapie. Es wird aber auch deutlich, dass der Behandlung Grenzen gesetzt sind.

Insgesamt konnte die Lasertrabekuloplastik in den vergangenen Jahrzehnten zu einer komplikationsarmen und gut wirksamen Behandlungsoption bei Offenwinkelglaukomen weiterentwickelt werden. Neben der am weitesten verbreiteten Argonlasertrabekuloplastik müssen sich die neueren Verfahren noch etablieren bzw. ihre Überlegenheit unter Beweis stellen.

Dr. Stephan Eckert