Zusammenfassung
Hintergrund
Interdisziplinarität ist eine wesentliche Bedingung für eine umfassende und qualitativ hochwertige Diagnostik, Therapie und Betreuung von Patienten mit entzündlich-rheumatischen Erkrankungen, zumal der durch den Augenarzt erhobene Befund ganz wesentlich die möglichen internistischen Grunderkrankungen einschränkt und erst eine rationale und effektive Diagnostik ermöglicht.
Methode
Wir entwickelten eine für ein interdisziplinäres Zentrum optimale diagnostische Strategie, ein befundorientiertes Vorgehen. Um eine Vergleichbarkeit zu ermöglichen, wurde dieses neue diagnostische Prozedere erst im November 2002 implementiert (Intervention) und erst danach die vorher noch in unserem Zentrum bewusst durchgeführte kostenaufwändige Standarddiagnostik bei allen Uveitispatienten abgelöst.
Ergebnisse
Die durchschnittlichen Kosten für Laboruntersuchungen (berechnet nach GOÄ-Ziffern) wurden von EUR 670±11 vor der Intervention auf danach EUR 238±18 pro Patient gesenkt. Einer definierten Erkrankung zuzuordnen waren 16 von 31 (52%) vor und 27 von 53 (51%) nach der Intervention. Wir konnten mit unserer Strategie eine 64%ige Reduktion der Laborkosten für die Abklärung einer Uveitis erreichen, ohne dass sich die Qualität der Abklärung dadurch verschlechtert hätte.
Schlussfolgerung
Es ist möglich, durch eine Reduktion des Ressourceneinsatzes einschließlich gezielter interdisziplinärer Durchführung diagnostischer Laboruntersuchungen eine effizientere medizinische Versorgung von Uveitispatienten zu erzielen.
Abstract
Background
Interdisciplinarity is an essential prerequisite for extensive and high-quality diagnostic work-up, therapy, and care of patients with inflammatory rheumatic disease. The ophthalmological status significantly narrows down the possible causes for the primary disease and facilitates an effective diagnostic approach.
Methods
We developed an assessment procedure according to the individual clinical findings to use as an ideal diagnostic strategy for an interdisciplinary center. To permit comparability we first introduced this new diagnostic tool in November 2002 (intervention), replacing the existing cost-intensive standard diagnostic procedure for uveitis patients.
Results
The average costs for laboratory tests (calculated according to GOÄ numbers, scale of fees for physicians) were reduced from 670±11 euros per patient before the intervention to 238±18 euros per patient after the intervention. Before intervention 16 of 31 (52%) could be assigned to a specified disease compared to 27 of 53 (51%) after the intervention. With our strategy we were able to obtain a 64% reduction of costs in the diagnostics of uveitis patients without a deterioration of our diagnostic quality.
Conclusion
It is possible to reduce costs and still improve the care of uveitis patients by using a targeted assessment according to the individual clinical findings.
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Interessenkonflikt:
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Diese Arbeit wurde unterstützt durch ein Stipendium der Arbeitsgemeinschaft der kooperativen Rheumazentren in der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie.
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Lösch, A., Flessa, S., Fiehn, C. et al. Abklärung bei Uveitis. Ophthalmologe 103, 512–516 (2006). https://doi.org/10.1007/s00347-005-1302-7
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00347-005-1302-7