Zusammenfassung
Hintergrund
Mit dem Jahr 2004 begann für alle deutschen Krankenhäuser verpflichtend der schrittweise Umstieg auf ein diagnosebasiertes Fallpauschalensystem. Die Vergütung eines Patienten nach den „Diagnosis Related Groups“ (DRG) richtet sich maßgeblich nach der Diagnose und Behandlung eines Patienten. Ziel dieser Untersuchung ist es, die Daten der „Erstkalkulation“ im Bereich Augenheilkunde auf ihre Homogenität zu untersuchen.
Methoden
An der Augenklinik der LMU München wurden für alle Fälle der ersten 7 Monate des Jahres 2002 analog zur Erstkalkulation die Kosten- und Verweildauerdaten ermittelt. Diese beispielhaften Daten wurden detailliert auf ihre Homogenität untersucht.
Ergebnisse
Viele DRG-Fallzahlen dieser Untersuchung bewegen sich in einer Größenordnung, wie sie der offiziellen Erstkalkulation zugrunde gelegt wurden. Die Kosten und Verweildauern der hier kalkulierten Klinik ergeben—mit gewissen Schwankungen—ähnliche Werte wie die der Erstkalkulation.
Schlussfolgerungen
Die Verweildauern und Kosten vieler ophthalmologischer DRGs sind derart inhomogen, dass zur Vermeidung von Fehlanreizen im neuen Vergütungssystem eine Neugruppierung nötig ist, wie sie für 2004 teilweise bereits erreicht wurde.
Abstract
Background
Since the year 2004 hospitals in Germany are obliged to participate in a payment system based on diagnosis-related groups (DRG), which bases hospital reimbursement on the diagnosis and treatment of patients. The aim of this study was to analyze the data of the first German national hospital cost data calculation for their homogeneity.
Methods
The cases at the LMU hospital in Munich were calculated analogous to the national hospital cost data calculation for a period of 7 months. These exemplary data were then analyzed in detail for homogeneity.
Results
For many DRGs, the numbers of cases in the analysis were within a range similar to those in the official nationwide calculation. The costs and lengths of stay were similar to those of the official national calculation.
Conclusions
Many ophthalmologic DRGs are quite inhomogeneous necessitating regrouping to avoid false incentives. For cases with high complexity the current system may lead to cost deficits especially for hospitals providing maximum care.
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Gass, P., Neubauer, A.S. & Kampik, A. Homogenität der G-DRGs in der Augenheilkunde. Ophthalmologe 101, 733–740 (2004). https://doi.org/10.1007/s00347-004-1021-5
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DOI: https://doi.org/10.1007/s00347-004-1021-5
Schlüsselwörter
- Diagnosebasiertes Fallpauschalensystem
- Diagnosis Related Groups
- Basisfallwert
- Bewertungsrelation
- Erstkalkulation