Mikrochirurgische Qualitätssicherung am Beispiel der Kataraktchirurgie

Zusammenfassung

Hintergrund. Die Neuregelungen im Gesundheitswesen fordern von allen Krankenhäusern, ein Qualitätsmanagement vorzuhalten und sich an qualitätssichernden Maßnahmen zu beteiligen. Grundvoraussetzung hierfür ist eine kontinuierliche Erfassung und Evaluierung aller relevanten medizinischen Daten in der Klinikroutine.

Material und Methode. Seit 1989 werden an unserer Klinik die Daten der Augenmikrochirurgie erfasst. Die vorliegenden Daten von 31.445 Operationen mit 68.568 Einzeleingriffen wurden ausgewertet. Am Beispiel der Kataraktchirurgie wurde das Patientenspektrum in Bezug auf anamnestische und demographische Daten analysiert. Die Operationsergebnisse wurden mittels Qualitätsindikatoren evaluiert. In die Studie wurden 12.653 Kataraktoperationen in 5 zwischen 1990 und 1999 zeitlich abgegrenzten Gruppen aufgenommen.

Ergebnisse. Innerhalb der 5 Zeitintervalle stieg das Patientenalter signifikant (p<0,001) an, die Geschlechtsverteilung hingegen wies keinen signifikanten Unterschied auf (p=0,34). Darüber hinaus nahm die Zahl der kombinierten Eingriffe zu (p<0,01), ebenso die Häufigkeit des Pseudoexfoliationssyndroms (p<0,001). Daneben verringerte sich die durchschnittliche Operationsdauer (p<0,001) sowie die Häufigkeit von intraoperativem Korpusverlust (p<0,001).

Schlussfolgerungen. Eine kontinuierliche Erfassung aller relevanten Daten in der Klinikroutine über einen längeren Zeitraum ermöglicht valide Aussagen zum Patientengut und stärkt die Argumentationsbasis für die Diskussion in der aktuellen Gesundheitspolitik.

Abstract

Background. The new German laws demand comprehensive quality assurance in all hospitals. The prerequisite for this in ophthalmic microsurgery is the complete documentation of all relevant surgical details including patient comorbidity.

Methods. Since 1989 we have documented all microsurgical procedures using a compu-ter-based surgery recording system. To ana-lyze the changing spectrum of cataract surgery in a university eye hospital, we evaluated 12,653 consecutive cataract extractions divided into 5 periods between 1990 and 1999.

Results. Within these periods the patients' age changed significantly (p<0.001), whereas the gender showed no significant change (p=0.34). Furthermore, there was an increase in the number of simultaneous surgical procedures (p<0.01) as well as the frequency of the pseudoexfoliation syndrome (p<0.001). In addition the mean duration of cataract procedures decreased (p<0.001) and the occurrence of vitreous loss also decreased (p<0.001).

Conclusions. Long-term documentation of all relevant patient data enables valid evaluation of the patient spectrum. Furthermore, this monitoring helps to manage the challenge of quality assurance in ophthalmology.