Zusammenfassung
In der vorliegenden Studie wurde eine Gruppe von insgesamt 192 Mädchen und Jungen mit klinischen Wirbelsäulenverkrümmungssymptomen untersucht, die ursprünglich im Bereich der Lendenwirbelsäule lokalisiert waren und mit einer asymmetrischen Stellung der Spina iliaca posterior superior einhergingen. Aufgrund des positiven Vorlaufsphänomens, das durch den Nachweis des positiven Piedellouzeichens verifiziert wurde, entstand eine Hauptgruppe mit 118 Patienten. Die 74 Patienten, bei denen keine eindeutige funktionelle Ursache der Beckenasymmetrie festgestellt werden konnte, dienten als Kontrollgruppe.
In beiden Gruppen wurde mit Hilfe des computerisierten Photogrammetriesatzes die Beurteilung der Qualität der Körperhaltung zweimal durchgeführt – jedes Mal in der gewöhnlich eingenommenen Position. Die erste Untersuchung erfolgte in der Hauptgruppe vor der Iliosakralgelenksmobilisation und das zweite Mal direkt nach der Mobilisation. In der Kontrollgruppe wurde die Schlussuntersuchung etwa 10 Minuten nach der Ausgangsuntersuchung durchgeführt. Bei jedem untersuchten Patienten aus der Hauptgruppe wurden in einem separaten Raum drei Mobilisationstechniken durchgeführt.Zwischen den räumlichen Einstellungsstörungen des Beckens funktioneller Art und der Körperhaltungsqualität konnte in allen Ebenen ein wesentlicher Zusammenhang nachgewiesen werden. Die Anwendung der passiven Mobilisation der Iliosakralgelenke als eine mögliche Therapieform zur Korrektur der Beckeneinstellung trug zu einer erheblichen Verbesserung der Qualität der Körperhaltung vor allem in der frontalen Ebene bei.
Summary
The examination included 192 girls and boys with clinical symptoms of first-degree lateral curvature of the spine situated primarily in the lumbar part of the spine and with asymmetric position of posterior superior iliac spines. The main group was composed of the 118 patients with positive acceleration phenomenon confirmed by the Piedellou sign. The remaining 74 children constituted the control group where a functional cause of pelvis asymmetry was not unequivocally detected.
All the children were evaluated twice in their habitual position (initial and final examination) with a photogrammetric computer set enabling investigation of spatial body position. Every child from the main group underwent three mobilisation techniques of iliosacral joints after the initial and before the final examination. The patients from the control group were finally examined 10 minutes after the initial examination with no additional techniques between the investigations.We found a close relationship between the functional spatial pelvis position and the quality of three-plane body position. The mobilisation of the sacroiliac joints as a method to correct the pelvis position increased the quality of body posture distinctly, especially in the frontal plane.
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Saulicz, E. Mobilisation der Iliosakralgelenke Eine Korrekturart des Beckens bei der Behandlung von Lendenskoliosen. Manuelle Medizin 38, 175–182 (2000). https://doi.org/10.1007/s003370070032
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003370070032