Zusammenfassung
Die manuelle Medizin (Chirotherpie) stellt ein Therapieverfahren dar, welches insbesondere bei der Behandlung von Wirbelsäulenbeschwerden einen festen Platz in der Orthopädie und Physiotherapie hat. Die vom Untersucher diagnostizierten segmentalen Bewegungseinschränkungen der Wirbelsäule (Blockierung/Hypomobilität) werden durch gezielte Griffe gelöst. Das Substrat einer solchen Blockierung ist dem Röntgen bzw. CT und NMR nicht zugänglich.
Ziel der vorliegnden Untersuchung war es, bewegungsgestörte Segmente (Facettengelenke) der Wirbelsäule mit Hilfe der Knochenszintigraphie (SPECT: Single Photon Emission Computed Tomographie) darzustellen.
13 ambulante Patienten der Poliklinik der Orthopädischen Universitätsklinik Marburg ohne relevante Vorerkrankungen wurden mit Wirbelsäulenbeschwerden vorstellig. Diese Patienten demonstrierten in der manualmedizinischen Untersuchung eine Blockierung eines Wirbelsegments. Sie wurden zusätzlich mit einer Knochenszintigraphie (SPECT) in der Abteilung für Nuklearmedizin untersucht.
In 75% der untersuchten Fälle wurde durch die klinische und knochenszintigraphische Untersuchung übereinstimmend das gleiche gestörte Wirbelsäulensegment (Facettengelenk) dignostiziert. In 83% der Fällle wurd übereinstimmend die gleiche Seite des blockierten Wirbelsäulensegments (Facettengelenk) von beiden Methoden (Manuelle Medizin/Kochenszintigraphie) erkannt.
Die Untersuchung zeigte, dass manualmedizinisch diagnostizierte Blockierungen mit charakteristischen Änderungen im Knochenszintigramm einhergingen, ohne dass ein Tumor oder ein entzündlicher bzw. degenerativer Prozess für die gesteigerte Stoffwechselaktivität der Osteoblasten verantwortlich gemacht werden konnte. Möglicherweise führt eine Gelenkblockierung durch Verschiebung der momentanen Drehachse zu einer erhöhten Belastung, die eine Aktivitätssteigerung der Osteoblasten bewirkt.
Abstract
One of the most important occupations of manual therapists is the treatment of hypomobilities of intervertebral joints. Such hypomobilities of the spine are treated with different kind of manipulations or mobilisations. The pathophysiological basis of hypomobilities is subject of discussion. Objective criteria for the diagnosis of disturbed spinal mobility are missing. They are not detectable in X-ray, computertomography or NMR.
The aim of this study was to detect the evidence of a biomechanical alteration of hypomobile intervertebral joints with the help of SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography).
13 healthy, outdoor patient of the Orthopaedic University Hospital of Marburg with back pain were examined by the means of manual medicine and demonstrated a hypomobility of a intervertebral joint. In addition the spine of this patients was examined by SPECT (bone scanning).
The comparison of the results of physical examination and bone scanning demonstrated that the same localisation of hypomobility was found in 75% of all cases by both methods. In 83% the same site of hypomobility was identified.
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Wolf, U., Brockmann, M. & Wilke, A. Knonchenszintigraphische Darstellung bewegungsgestörter Wirbelsäulensegmente. Manuelle Medizin 38, 217–222 (2000). https://doi.org/10.1007/s003370070021
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DOI: https://doi.org/10.1007/s003370070021