Zusammenfassung
Bei 146 Patienten mit zervikalen und lumbalen Radikulärsyndromen (RS) wurde die Klopfschmerzhaftigkeit des Periosts an den Stellen der oberen und unteren Extremitäten untersucht, wo das Periost dicht unter der Haut liegt. Es wurden sehr häufig Periostdysalgesien (Periosthyperalgesien und -hypalgesien), im Vergleich zu gesunden Seite und zum gesunden Nachbarsegment, gefunden. Bei Gesunden kommen sie nicht vor. Diese Periostgebiete mit Dysalgesien konnten ganz bestimmten Segmenten zugeordnet werden und wurden von uns in Anlehnung an die Begriffe „Kennmuskel“ und „Kennreflex“ als „Kennperiostareale“ bezeichnet. Sie komplettieren die einfache klinische Untersuchung zur Höhenlokalisation der Nervenwurzelkompression und sind zur Verlaufsbeurteilung der RS gut verwendbar. Weiterhin sind dumpfe, bohrende Knochenschmerzen an diesen Periostarealen, über welche häufig Patienten mit RS klagen, als segmentabhängige Symptome der RS zu erklären. Wir schließen von unseren Untersuchungen auf die segmentale Innervation des Periosts. Die Kennperiostareale werden für die einzelnen RS C6–C8 und L4–S1 schematisch dargestellt.
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Rohde, J. Zervikales und lumbales Radikulärsyndrom Untersuchungen der Klopfschmerzhaftigkeit des Periosts der Extremitäten. Manuelle Medizin 35, 313–318 (1997). https://doi.org/10.1007/s003370050048
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