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Überlegungen zur evidenzbasierten Medizin (EbM) im Hinblick auf ihre Eignung als Werkzeug, um die bisherige Medizin zu reformieren

Considerations on evidence-based medicine in terms of its suitability for use as a tool to reform medicine as practiced to date

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Zusammenfassung

Die evidenzbasierte Medizin (EbM) und die mit ihr verbundene Methode der prospektiven randomisierten Doppelblindstudie stellt ein kaum lösbares Hindernis dar, um den nichtpharmakologischen Therapieformen, wie der Chirotherapie, gerecht zu werden. Der Begriff „evidenzbasierte Medizin“ ist ein Kunstwort, dem es bislang an wissenschaftlicher Definition fehlt. Die randomisierte prospektive Doppelblindstudie kann nicht Goldstandard aller möglichern Studienformen sein, sondern allenfalls eine brauchbare Studienform für bestimmte pharmakologische Fragestellungen. Der Wert der Expertenmeinung und die Nutzung des Placeboeffekts wird in der EbM in unzulässiger Weise herabgewertet. Es besteht der Bedarf, neue und besser geeignete Systeme der Beurteilung nichtpharmakologischer Therapieformen zu entwickeln.

Abstract

Nonpharmacologic methods of therapy, such as chirotherapy, cannot easily share in the system of evidence-based medicine. The randomized and controlled studies are not designed for those methods. The term “evidence-based medicine” is a coinage that lacks a scientific definition. Randomized controlled studies are not the gold standard as argued and affirmed by the representatives of evidence-based medicine. Instead they seem to be convenient regarding some special pharmacological questions. Expert opinions and the exploitation of placebo effects are depreciated and downsized in the system of evidence-based medicine impermissibly. We require new and more suitable designs for medical studies developed to do justice to nonpharmacological treatments.

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Abb. 1

Notes

  1. Der Autor bittet um Zusendung von Literatur, sofern seine Recherche in diesem Punkt fehlerhaft war.

  2. Mit dem Begriff „Goldstandard“ taucht ein weiterer Ausdruck auf, der vermeintlich bekannt ist, aber in Wahrheit aus einem nicht für medizinische Studien relevanten Bereich stammt, nämlich dem Finanzwesen. Dort beschreibt „Goldstandard“ die verschiedenen Arten der Währungsdeckung.

  3. Der „Placeboeffekt“ hat einen negativen Beigeschmack. Allerdings gibt es wissenschaftlich angewandte Formen des Placebo im assertiven Training, bei der Konditionierung oder der Entwöhnung, die längst zu anerkannten Therapien geworden sind

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Bayer, KH. Überlegungen zur evidenzbasierten Medizin (EbM) im Hinblick auf ihre Eignung als Werkzeug, um die bisherige Medizin zu reformieren. Manuelle Medizin 43, 400–403 (2005). https://doi.org/10.1007/s00337-005-0397-x

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