Foudroyant verlaufende Sepsis nach Splenektomie

Zusammenfassung

Es wird über 2 Patienten berichtet mit viele Jahre zurückliegender Splenektomie wegen traumatischer Milzruptur, bei denen zu keinem Zeitpunkt weder eine Impf- noch eine Chemoprophylaxe durchgeführt wurde. Beide Patienten entwickelten aus subjektivem Wohlbefinden heraus ein foudroyantes, therapierefraktäres, septisches Krankheitsbild ohne Anhalt für eine Erregereintrittspforte. Mikrobiologisch wurden im peripheren Blut Pneumokokken in hoher Zahl nachgewiesen, und bei der Obduktion fand sich ein pathologisch-anatomischer Befund analog einem Waterhouse-Friderichsen-Syndrom. Zusammenfassend ergibt sich das Krankheitsbild einer fulminant verlaufenden Sepsis nach Milzentfernung (OPSI-Syndrom). Diskutiert werden Klinik, Verlauf und Morphologie der Postsplenektomiesepsis, einer gefürchteten Komplikation nach Splenektomie.

Summary

A report is given of two patients with a history of splenectomy many years previously due to traumatic rupture. No vaccination was given to either patient. From a state of good health, both patients developed fulminant, therapy-resistant sepsis with proof of Streptococcus pneumoniae in the blood culture. Autopsy findings were similar to Waterhouse-Friderichsen- syndrome. In conjunction with the history of splenectomy, the final pathological diagnosis was a so- called OPSI syndrome. This postsplenectomy sepsis is discussed further.