Die aktuelle COVID-19-Pandemie stellte die Sprecherinnen und Sprecher der AG Molekularpathologie – wie auch alle anderen AGs und Planungskomitees – vor die Aufgabe, für die digitale Version der Jahrestagung der DGP ein attraktives Programm mit einem geänderten Konzept zusammenzustellen. Für die AG Molekularpathologie als eine der größten AGs wurden durch die Sprecherin und Sprecher verschiedene Konzepte diskutiert und nach Absprache mit dem erweiterten wissenschaftlichen Beirat der AG beschlossen, eine Livesession als Livestream im Hauptprogramm anzubieten. Um ein möglichst breites Publikum anzusprechen, wurde die Keynote Lecture durch mehrere Übersichtsvorträge im bewährten What’s-New-Format ergänzt. Um die zahlreichen hervorragenden angemeldeten wissenschaftlichen Beiträge allen AG-Mitgliedern zugänglich machen zu können, wurden alle Autorinnen und Autoren gebeten, ihre Einzelbeiträge als Recorded-PowerPoint-Dateien (Vorträge) und e‑Poster im On-demand-Bereich zum individuellen Ansehen und Anhören zur Verfügung zu stellen. In der Livesession berichtete der Keynote Speaker Guy Froyen aus Hasselt, Belgien, über die klinische Validierung von großformatigen NGS-Panels für die Detektion von somatischen Varianten in soliden Tumoren. Er spannte dabei den Bogen von kleinen zu großen NGS-Panels mit besonderem Augenmerk auf die Qualitätskontrolle und klinische Validierung. Für die What’s-New-Vorträge hatten sich freundlicherweise renommierte AG-Mitglieder bereit erklärt, Übersichtsvorträge zu aktuellen Themen der Molekularpathologie zu präsentieren. Zunächst gab Wilko Weichert, TU München, einen kritischen Einblick in die zu erwartenden Veränderungen im Rahmen der IVD-R-Regulationsmaßnahmen, sodass sich die AG-Mitglieder informieren konnten, was in diesem Bereich demnächst auf sie zukommen würde. Im Anschluss referierte Sabine Merkelbach-Bruse aus Köln in einem sehr gut strukturierten Übersichtsvortrag über die Bestimmung der homologen Rekombinationsdetektion (HRD/HRR). Es wird sich zeigen, wie diese doch komplexe Bestimmung in der Molekularpathologie an verschiedenen Standorten etabliert werden kann. Albrecht Stenzinger aus Heidelberg stellte umfassend die Ergebnisse der QuIP-Studie zur TMB-Bestimmung vor, die eindeutig zeigten, dass die TMB-Bestimmung mit verschiedenen Technologien möglich und in der Molekularpathologie bereits an verschiedenen Instituten gut etabliert ist. Claudia Vollbrecht aus Berlin präsentierte zum Abschluss die Ergebnisse des PIK3CA-Mammakarzinom-Ringversuchs an cfDNA und Aktuelles zur Liquid Biopsy. Auf eine Mitgliederversammlung wurde verzichtet, da diese bei der großen Anzahl von AG-Mitgliedern nur schwer umsetzbar gewesen wäre.

Als Fazit kann man zusammenfassen, dass die Herausforderung, in relativ kurzer Zeit ein neues attraktives Konzept im ungewohnten digitalen Format anzubieten, doch ziemlich gut umgesetzt wurde, was die hohen Zuschauerzahlen der Livesession und die zahlreichen Downloads im On-Demand-Bereich belegen. Für die hervorragende Unterstützung durch das Planungskomitee und die Firma LUX AV sowie die spontane Zusage der angefragten AG-Mitglieder, die What’s-New-Beiträge zu übernehmen, möchten sich die Sprecherinnen und Sprecher der AG Molekularpathologie an dieser Stelle herzlich bedanken. Auch wenn die Rückmeldungen der AG-Mitglieder durchweg positiv waren, kann der praktische Erfahrungsaustausch eines Präsenztreffens nur eingeschränkt in digitalen Formaten übermittelt werden, sodass wir auf eine zumindest teilweise Rückkehr zum Präsenztreffen 2021 hoffen.