Im vergangenen Jahr wurde von Seiten der AG Informatik, Digitale Pathologie und Biobanken der Deutschen Gesellschaft für Pathologie viel Wert auf Kommunikation nach außen und Kooperation mit anderen Fachgesellschaften gelegt.

Dementsprechend wurde zusammen mit dem Berufsverband Deutscher Pathologen e. V. eine gemeinsame Sitzung auf dem Bundeskongress organisiert und abgehalten.

Ebenso konnte erfolgreich auf dem Scion Symposium in Karlsruhe eine Sitzung mitgestaltet werden. Hierbei fand ein starker Austausch mit Studierenden der Hochschule Karlsruhe und Mitarbeitern des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT) statt.

Innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Pathologie wurde auf der Herbsttagung der AG Thoraxpathologie in Wiesbaden eine gemeinsame Sitzung zum Thema „Digitale Pathologie“ abgehalten. Hierbei gab es eine rege Diskussion vor allem zu anwendungsbezogenen Themen und der Implementierung digitaler Technologien.

Den Höhepunkt bildete wie jedes Jahr die Jahrestagung der Dachgesellschaft in Frankfurt, die im Juni 2019 stattfand. Hierbei war die Digitale Pathologie das Hauptthema des Kongresses und wir durften neben einer abgespeckten AG-Sitzung am Donnerstag den gesamten Samstag mit 3 Sitzungen gestalten. Hierbei stand das Thema „Künstliche Intelligenz“ im Vordergrund mit Forschungsergebnissen vor allem aus den Bereichen der „convolutional neural networks“ mit den zugrunde liegenden verschiedenen Algorithmen. In diesem Themenbereich haben derzeit Anwendungen, die auf vortrainierte Netzwerke (z. B. Resnet, InceptionV3) zurückgreifen, eine weitere Verbreitung als die Implementierung neuer Netzwerkarchitekturen. Mehr und mehr wird auch deutlich, dass entsprechende Technologien nicht nur für die Auswertung großer Bilddaten, wie sie durch die Digitalisierung der histopathologischen Schnittpräparate entstehen, geeignet sind, sondern auch für große Datenmengen aus anderen Bereichen, wie zum Beispiel Next Generation Sequencing oder Proteomics.

Auch wurde vielfach das Potenzial der Digitalen Pathologie im Bereich der strukturierten Befunderfassung und vor allem deren Auswertung diskutiert sowie die sinnvolle Einbindung entsprechender Technologien in den Proben- und Laborworkflow eines Instituts für Pathologie, auch vor dem Hintergrund notwendiger qualitätssichernder Maßnahmen.

Im Rahmen der Jahrestagung wurde auch eine Mitgliederversammlung abgehalten. Auf dieser wurde vor allem die Notwendigkeit der Fortbildung auf dem Bereich der Digitalen Pathologie besprochen. Einig war man sich, dass ein entsprechender Fortbildungsbedarf besteht und dass diesem mit der Initiierung einer entsprechenden kleineren themenfokussierten Zusatzsitzung, wie wir sie auch von anderen Arbeitsgemeinschaften der Deutschen Gesellschaft für Pathologie kennen, begegnet werden sollte. Die erste Tagung wird in Freiburg stattfinden, terminlich sind hier entweder Frühjahr oder Herbst 2020 vorgesehen.

Im Rahmen des Amtsturnus wurde Herr Kayser als Sprecher für weitere 2 Jahre bestätigt. Herr Prof. Haroske stellte sein Amt als Stellvertreter zur Verfügung. Für ihn wurde Herr Norman Zerbe von der Charité Berlin als Stellvertreter bestellt.

Wir freuen uns auf den großen Anklang, den die Digitale Pathologie sowohl in der Fachgesellschaft als auch unter Pathologen und Naturwissenschaftlern findet. Dies stellt uns vor die großen Herausforderungen, die Techniken bald für die tägliche Routine standfest zu machen. Herausforderungen, die wir gerne annehmen und denen wir mit Elan und Enthusiasmus entgegensehen.

PD. Dr. Gian Kayser