Auch in diesem Jahr konnte wiederum ein hochrangiger auswärtiger Wissenschaftler für ein Gastreferat gewonnen werden. Herr Prof. S. J. Hwang von der Klinik für Orale und Maxillofaziale Chirurgie der Seoul National University (Korea) hielt einen Vortrag über Bisphosphonat-assoziierte Osteonekrosen des Kieferknochens (BRONJ). In dem Referat „Unterschiedliche Effekte der Zolendronate auf Unterkieferosteoblasten und Tibiaosteoblasten sowie Osteoklasten bei der Entstehung des BRONJ“ konnte er sowohl In-vitro-Untersuchungen als auch experimentelle Daten vorlegen, die eine Wirkung auf Osteoblasten und Osteklasten belegt. Für die Besonderheiten und die fast ausschließliche Lokalisation dieses Krankheitsbildes im Kieferbereich wurden unter anderem auch Besonderheiten der Mundschleimhaut im Experiment wahrscheinlich gemacht.

Im Weiteren wurden 8 Vorträge auf der wissenschaftlichen Sitzung der Arbeitsgemeinschaft präsentiert, diese wurden ergänzt durch 6 Posterpräsentationen.

Dabei beschäftigten sich die Mehrzahl der Präsentationen mit Signalwegen, Mutationen und therapierelevanten Prognosefaktoren sowohl beim häufigen Plattenepithelkarzinom der Mundhöhle als auch bei Speicheldrüsentumoren. Im Weiteren wurde in 2 Vorträgen auf die Besonderheiten und mögliche „Tumormarker“ bei dem immer noch umstrittenen Krankheitsbild des keratozystischen odontogenen Tumors bzw. der Keratozyste eingegangen.

Zwei weitere Präsentationen beschäftigten sich mit den solitären fibrösen Tumoren im Kopf-Hals-Bereich.

Im Anschluss an die wissenschaftliche Sitzung fand am 12. Juni um 17.30 Uhr eine Mitgliederversammlung der Arbeitsgemeinschaft Oralpathologie statt, die wesentliche neue Impulse für die Aktivitäten in Zukunft ergab.

Von den 8 Teilnehmern wurden zahlreiche Vorschläge für eine Neuausrichtung und erweiterte Aktivitäten des Arbeitskreises eingebracht und ausführlich diskutiert.

Es bestand allgemeine Übereinstimmung, dass der Begriff „Oralpathologie“ für das Interessengebiet der Arbeitsgemeinschaft zu eng gefasst ist, da hiermit streng genommen nur die Mundschleimhaut und ihre Erkrankungen impliziert werden. Bei vielen internationalen Gesellschaften hat sich der Begriff „orale und maxillofaziale Pathologie“ durchgesetzt, wobei hier wiederum das wichtige Gebiet der Speicheldrüsen und letztlich auch der Pharynx ausgeschlossen werden.

Der Begriff Kopf-Hals-Pathologie ist ebenfalls nicht optimal, insofern als das Hauptorgan des Kopfs, nämlich das Gehirn, in diesem Arbeitskreis nicht thematisiert wird. Dem ist entgegen zuhalten, dass der Begriff Kopf-Hals-Pathologie ebenfalls international fest etabliert ist und insbesondere von der europäischen Gesellschaft für Pathologie als „Head and Neck Pathology“ verwendet wird.

Es wurden folgende Beschlüsse jeweils einstimmig gefasst:

  1. 1.

    Umbenennung der Arbeitsgemeinschaft Oralpathologie in Arbeitsgemeinschaft für Kopf-Hals-Pathologie.

  2. 2.

    Amtszeit des Vorsitzenden und des stellvertretenden Vorsitzenden für jeweils 2 Jahre.

  3. 3.

    Wahl des neuen Vorsitzenden, Herrn Wilko Weichert, Pathologisches Institut der Universität Heidelberg.

  4. 4.

    Wahl des stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Abbas Agaimy, Pathologisches Institut der Universität Erlangen.

  5. 5.

    Abhalten eines Herbsttreffens an jeweils zu bestimmenden wechselnden Orten, hier wurden für das Jahr 2014 Treffen in Zürich oder Erlangen angedacht.

Auskunft zum Herbsttreffen bei Prof. W. Weichert, Heidelberg.

Prof. Burkhardt legte am Ende der Mitgliederversammlung sein Amt als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Oralpathologie, jetzt Arbeitsgemeinschaft für Kopf- und Halspathologie, nach langjähriger Tätigkeit nieder und bedankte sich für die gute Zusammenarbeit mit den jeweiligen Vorsitzenden und Präsidenten der Deutschen Gesellschaft für Pathologie und bei den Kollegen, die durch ihre Beiträge zur Kopf-Hals-Pathologie in den vergangenen Jahren die Arbeitsgemeinschaft mit Leben erfüllten.