Die diesjährige Sitzung am 15.06.2014 in Berlin der AG Zytopathologie beschäftigte sich mit 3 Themenbereichen:

  • Prognosemarker L1 bei negativem ThinPrep-PAP-Test und negativem Hybrid-Capture-II-Test,

  • DNA-Zytometrie bei zytologischen unklaren Befunden (PAP III),

  • In-vitro-Modelle maligner menschlicher Ergüsse zur Etablierung einer Medikamentenwirkung.

In der gynäkologischen Zytologie treten offensichtlich, wenn auch sehr selten, Fälle auf, die bei negativem ThinPrep-PAP-Test und negativem Hybrid-Capture-II-Test positiv für das L1v-Capsidprotein reagieren. Nach den Untersuchungen von Richter et al. (Hameln) konnten bei Einsatz anderer HPV-Nachweisverfahren in 3 Fällen jeweils Low-risk- oder High-risk-HPV-Typen nachgewiesen werden, es handelte sich jedoch jeweils um unterschiedliche Typen.

Die allgemein seltene Gruppe III der Münchner Nomenklatur II umfasst eine heterogene Gruppe von Fällen, die von entzündlich-reaktiven Veränderungen bis zum invasiven Karzinom reicht. Sie stellt damit eine große diagnostische Herausforderung dar. Eine Methode, mit der es gelingt, die verschiedenen Fälle in dieser heterogenen Gruppe von Veränderungen weiter zu charakterisieren, ist die DNA-Zytometrie. Schumann et al. (Düsseldorf) untersuchten 72 derartige Fälle. In den Fällen mit DNA-Aneuploidie fanden sich im Follow-up in einem hohen Prozentsatz präkanzeröse Veränderungen oder invasive Karzinome.

Maligne Ergüsse stellen einerseits ein klinisches Problem dar, andererseits offerieren sie die Möglichkeit, In-vitro-Kulturen aus dem ex vivo entnommenen Material zu gewinnen, morphologisch und molekular zu charakterisieren und für die Testung verschiedener Medikamente sowie Targeted-Therapien einzusetzen. Vlajnic et al. (Basel) ist es gelungen, ein solches Modell zu etablieren, welches erfolgreich an malignen Ergüssen von Bronchial- und Mammakarzinomen getestet wurde.