Therapiebedingte Lungenveränderungen

Zusammenfassung

Die Häufigkeit der durch Medikamente bedingten Schädigungen der Lunge wird mit etwa 10% bei hospitalisierten Patienten angegeben. Pathologisch-anatomisch resultieren variable Schädigungsmuster, die sich vom akuten Lungenödem über entzündliche Reaktionen bis zur Lungenfibrose erstrecken. Bei Zuordnung der Befunde nach wiederkehrenden Mustern ist die Klassifikation der ATS/ERS 2001 — basierend auf den Vorschlägen von Liebow 1969 — akzeptiert. In der Regel gibt es keine spezifischen morphologischen Befunde, die einen sicheren Rückschluss auf verabreichte Medikamente zulassen. Klinische Informationen sind unerlässlich. Die Abgrenzung zu Lungenveränderungen als Folge der Grunderkrankung ist vielfach problematisch. Entscheidend für die tägliche Begutachtung ist, dass man bei zur Abklärung anstehenden „unklaren Lungenerkrankungen“ auch an die Möglichkeit iatrogen bedingter Kausalfaktoren denkt.

Abstract

The frequency of drug-induced damage to the lung in inpatients is estimated to be about 10%. Patholanatomically, varying damage patterns result, ranging from acute pulmonary edema via inflammatory reactions to pulmonary fibrosis. The ATS/ERS 2001 classification, which is based on the suggestions made by Liebow 1969, is an accepted system for classifying findings according to recurring patterns. Generally, there are no specific morphological findings which allow safe conclusions on possible administered drugs. Clinical information is mandatory. Differentiation from pulmonary alterations due to the underlying disease is often difficult. In daily routine diagnostics, it is important to consider iatrogenic causal factors in cases of “undetermined pulmonary disease”.