Psychotherapie von Suchterkrankungen

Zusammenfassung

Im ersten Teil dieser Übersicht wurden mögliche Bedenken hinsichtlich der Psychotherapie Suchtkranker diskutiert. Der Weg von der Diagnostik zur Motivationstherapie wurde beschrieben. In diesem zweiten Teil werden zunächst einige ausgewählte Beiträge verschiedener Psychotherapierichtungen zur Suchtkrankenbehandlung vorgestellt. Es wird deutlich, dass die deskriptive Diagnostik zur Interventionsplanung um eine weitergehende „Feindiagnostik” ergänzt werden muss, die von dem gewählten psychotherapeutischen Ansatz abhängt, da es eine einheitliche Suchtpersönlichkeit nicht gibt. Vor diesem Hintergrund werden – nach einer einführenden Übersicht – die psychoanalytisch-tiefenpsychologischen Konzepte und Therapiemodelle für Suchtkranke sowie die kognitiv-verhaltenstherapeutischen Ansätze unter Berücksichtigung spezifischer Rückfallpräventionstrainings vorgestellt. Abschließend wird auf allgemeine und spezifische Wirkfaktoren und empirische Wirksamkeitsnachweise der Psychotherapie von Suchterkrankungen eingegangen.

Summary

The first part of this review dealt with several reasons why psychotherapists may hesitate in treating dependent patients and how to overcome them. Moving from diagnosis to motivation enhancement therapy was described. This second part of the review presents the contributions of different psychotherapeutic approaches to the treatment of dependent patients. A homogeneous preexistent personality does not exist among the heterogeneous group of dependent patients. Diagnosis leading to the planning of interventions is based on the preferred psychotherapeutic approach. Keeping that framework in mind several psychoanalytic and cognitive behavioral approaches in- cluding relapse prevention are presented. At last general and specific effect factors and empirical data concerning treatment outcome of the psychotherapy with dependent patients are outlined.