Katamnestische Evaluation eines psychosomatisch-dermatologischen Konsiliardienstes

Zusammenfassung

Ausgehend von den Fragen nach Bedarf, Inanspruchnahme und Effektivität psychosomatischer Konsiliar-/Liaisondienste wurde in der vorliegenden Studie die Effektivität einer psychosomatisch-dermatologischen Konsiliartätigkeit erstmals genauer untersucht. Das Ausmaß der Compliance nach Behandlungsempfehlung wurde erfaßt und ihr Zusammenhang mit möglichen Einflußfaktoren wie Häufigkeit der Gesprächskontakte, Voreinstellung und Zufriedenheit mit der Konsultation sowie klinischen und demographischen Merkmalen überprüft. Zwei Jahre nach der Konsultation wurden zu diesem Zweck Katamnesefragebogen versandt und die Krankenakten ausgewertet. Bei einer Stichprobe von insgesamt n=69 Patienten mit einer Handlungsempfehlung ergab sich eine Compliancerate von 78,3%, bezogen auf die Subgruppe mit einer Psychotherapieempfehlung eine Rate von 69%. Es zeigte sich kein bedeutsamer Zusammenhang mit klinischen oder demographischen Merkmalen, ebenso hatte die Häufigkeit der Gesprächskontakte keinen Einfluß. Dabei wurde in 70,5% der Fälle nur ein Gespräch geführt. Compliancefördernd wirkten sich eine positive Voreinstellung zur Konsultation sowie ein angenehmes Gesprächserleben aus. Insgesamt konnte also mit relativ wenig Zeit- und Arbeitsaufwand eine hohe Effektivität erreicht werden.

Summary

Considering demand, utilisation and effectiviness of psychosomatic consultation-/liaison services, the present study investigated for the first time more accurately the effectiveness of a psychosomatic-dermatologic consultation service. The extent of compliance with recommendations was correlated with clinical and demographic characteristics as well as with potentially influencing aspects like frequency of contacts, attitude towards the consultation and satisfaction with it. For this purpose, two years after the consultation the medical records were analysed and a catamnestic questionnaire was sent out. In the sample of N  = 69 patients with a recommendation for further activities we found a compliance rate of 78,3%, in the subgroup of those with a recommendation for psychotherapy it was 69%. There was no significant correlation neither with clinical or demographic characteristics nor with frequency of contacts. However, 70,5% of the patients had only one contact. A positive attitude towards the consultation and experiencing the contact atmosphere as pleasant had enhancing effects on compliance. In conclusion, a high effectiveness could be achieved with a relatively small effort of time and manpower.