Prozeß-Erlebnisorientierte Psychotherapie – Ein Überblick: Teil 1

Zusammenfassung

Die Prozeß-erlebnisorientierte Psychotherapie ist eine neohumanistische Behandlungsform, in der versucht wird, eine kreative Verbindung zwischen einer eher klientzentrierten, echten, wertschätzenden und empathischen Beziehung und einem eher aktiven, aufgabenorientierten und prozeß-direktiven Stil der Gestalt-Psychotherapie herzustellen. Diese Therapieform ist wissenschaftlich fundiert (im Sinne von Grawe 1997). Ihre Krankheitslehre wurde durch Beiträge aus der modernen psychologischen Theorie ergänzt. Die Behandlung umfaßt eine Reihe wesentlicher therapeutischer Aufgaben, die charakterisiert sind durch spezifische Hinweise oder Zeichen auf Klientenseite, Lösungsstufen, verschiedene Schritte, die ein Klient auf dem Weg zur Lösung der Aufgaben durchläuft und therapeutische Interventionen, die den Klienten auf diesem Weg unterstützen. Dieser Beitrag gibt im ersten Teil einen Überblick über die prozeß-erlebnisorientierte Therapie einschließlich ihrer theoretischen Grundlagen, i.e. der Emotionstheorie, des dialektischen Konstruktivismus und der Prozeßorientierung sowie über die Grundprinzipien des Behandlungsmodells.

Summary

Process-Experiential (PE) therapy is a neo-humanistic treatment that strives to maintain a creative tension between a client-centered emphasis on a genuine, prizing, empathic relationship and the active, task-focused process-directive style of Gestalt therapy. A research-informed treatment (Grawe 1997), its theory of function and dysfunction has been updated via contributions from contemporary psychological theory. It incorporates a set of key therapeutic tasks, each of which is characterized by a specific client marker and resolution state, series of steps clients pass through on their way to resolution, and therapist interventions used to facilitate client progress through those steps. The first part of this review provides an overview of Process-Experiential therapy, including theoretical foundation, that is, emotion theory, dialectical constructivism, and task analytic process orientation, and the basic treatment principles.