Zusammenfassung
Unter Voraussetzung geschlechtsübergreifender, allgemein wirksamer Suchtmechanismen werden geschlechtsspezifisch unterschiedliche Sozialisationsfaktoren bei Frauen als wirkungsvolle ursächliche und aufrechterhaltende Bedingungsfaktoren von Abhängigkeitserkrankungen herausgearbeitet. Darauf aufbauend werden, im wesentlichen kognitiv-behavioral orientierte therapeutische Leitlinien zur frauenspezifischen Gruppentherapie im Abhängigkeitsbereich erörtert. Hierbei wird auch auf die Frage nach Möglichkeiten der Integration von eingeschlechtlichen Gruppen in ein allgemein gemischtgeschlechtliches stationäres Entwöhnungssetting eingegangen. Letztendlich im Dienste der Rückfallprävention stehende Ziele der dargestellten Gruppen sind der Abbau von unrealistischen und widersprüchlichen Rollenanforderungen und der Aufbau einer bindungs- und empathiefähigen Eigenbestimmtheit als Frau.
Summary
The basic mechanisms of addiction are valid both for female and for male persons. Nevertheless there are essential gender specific differences in the causal and maintaining conditions of addictions. Basic factors of specific female socialisation and their relation to the development of addictions are discussed in this article. Basically cognitive-behavioral oriented therapeutical guidelines typical for female groups in addiction therapy are given. Ultimately relapse-preventive goals of the described groups are the reduction of unrealistical and contradictionary gender role demands and a decent way of autonomy with the ability to gain and to maintain non-abusive relations.
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Vogelgesang, M. Frauenspezifische Gruppentherapie bei Abhängigkeitserkrankungen. Psychotherapeut 44, 167–175 (1999). https://doi.org/10.1007/s002780050162
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DOI: https://doi.org/10.1007/s002780050162