Zusammenfassung
Dieser Aufsatz beschreibt nützliche Beratungspraktiken im Einzel-Coaching für typische innerbetriebliche Konfliktsituationen. Unser Verstehensansatz basiert auf der Unterscheidung zwischen unterschiedlich „toxischen“ Konfliktlagen (Widerspruch, Konflikt, Dilemma, „double bind“), zwischen lösbaren und unlösbaren Schwierigkeiten (Probleme und Restriktionen) sowie zwischen problemverschärfenden Problemlösungsversuchen (Personalisieren, Polarisieren, Weiterschieben). Wichtig für erfolgreiches Coaching innerbetrieblicher Konfliktsituationen ist die hinreichende Bereitschaft des Betriebs zu einer Balancierung seiner Erfolgsvariablen (z. B. Unternehmensgewinn und Mitarbeitergesundheit) und zur Offenheit gegenüber reflexiv gefundenen Beratungslösungen. Ähnlich wichtig ist eine ideologiekritisch-reflexive, die eigene „Angst des Beraters beim Beraten“ anerkennende und überwindende Beraterhaltung, die wiederum dem Coachee hilft, eine zwischen Kooperation und Widerstand angemessen balancierte eigene Haltung zur betrieblichen Konfliktsituation einzunehmen und umzusetzen.
Abstract
This article describes useful consultation practices for individual coaching in typical workplace conflict situations. Our approach for understanding of workplace conflicts is based on the differentiation between various “toxic” conflictual constellations (e.g. contradiction, conflict, dilemma and double bind), between difficulties that can and cannot be resolved (e.g. problems and restrictions) and between problem solving attempts that unintentionally worsen the problems (e.g. individualizing, polarizing and evading responsibility). A sufficient readiness of the company to balance it’s own criteria for management success (e.g. profit versus workers health) and a sufficient openness to try out reflexively found solutions in the coaching process are crucial for successful coaching outcomes. Similarly, a reflexive attitude of the coach, self-critical vis a vis any ideological terms, which also acknowledges and overcomes the anxiety of the coach during the coaching process, can help coachees to find their own attitudes vis a vis the workplace conflict situation that balance cooperation and resistance.
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Interessenkonflikt
Jochen Schweitzer, Ulrike Bossmann, Julika Zwack und Christina Hunger-Schoppe geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Redaktion
M. Cierpka, Heidelberg
V. Kast, St. Gallen
P. Henningsen, München
Überarbeitete und erweiterte Fassung eines Vortrags bei den 65. Lindauer Psychotherapiewochen 2015.
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Schweitzer, J., Bossmann, U., Zwack, J. et al. Konfliktsituationen im Coaching. Psychotherapeut 61, 110–117 (2016). https://doi.org/10.1007/s00278-016-0082-7
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