Bindung und Liebe in den Partnerschaften von Psychotherapiepatienten

Zusammenfassung

Auf der Basis der Bindungstheorie und des Modells der Liebesstile geht es in der vorliegenden Studie um die Zusammenhänge zwischen dem Erleben in der Partnerschaft und der psychischen Gesundheit. An der Studie nahmen 117 ambulante Patienten einer psychosomatischen Klinik teil. Zur Erfassung von Beziehungsqualität, Bindungsdimensionen, Liebesstilen und Korrelaten psychischer Störungen wurden Messinstrumente zur Selbsteinschätzung verwendet. Im Vergleich zu einer studentischen Stichprobe verweisen die Einschätzungen der Patienten auf eine verminderte Beziehungsqualität. Sie erleben mehr Angst und weniger romantische Liebe in ihren Beziehungen; dies gilt insbesondere für Frauen. Weiterhin sind Angst, Eifersucht und Altruismus in den Beziehungen der Patienten mit einem breiten Spektrum von Indikatoren psychischer Störungen, einschließlich psychosomatischer Beschwerden, verknüpft. Die Ergebnisse verweisen auf einen engen Zusammenhang zwischen dem Erleben in der Partnerschaft und dem allgemeinen psychischen Befinden.

Abstract

Based on attachment theory and love style typology, this study focuses on the relation between experiences in romantic relationships and mental health in a clinical sample. 117 outpatients of a psychosomatic clinic took part in the study. Self-report measures were used to assess relationship quality, attachment dimensions, love styles and correlates of mental disorders. Compared to a student sample, the patients’ reports refer to lower relationship quality. They experience more anxiety and less romantic feelings in their relationships which is especially true for women. Furthermore, anxiety, jealousy and altruism in the patients’ relationships are related to a variety of correlates of mental disorders including psychosomatic complaints. Results indicate that experiences in romantic relationships are strongly associated with general psychological well-being.