Die Bedingungen der radiologischen Vergleichsuntersuchung in der rechtsmedizinischen Personenidentifikation

Abstract

The authors tested the possibilities for forensic personal identification based on the comparison of ante-mortem and post-mortem radiographs. From the Dept. of Radiology University Medical School of Pécs, Hungary 946 randomly selected radiographs of 9 different skeletal regions from 458 patients were examined. The aim of this study was to find the specific parts of the skeleton, which are anatomically variable or which frequently exhibit change due to pathological development, trauma or alterations from surgery. The results of the examinations showed that the skull has the most anatomically variable features. The long bones and the pelvic girdles showed a high number of alterations due to trauma, which suggests the importance and usefulness of these radiographs. However, the radiologically visible degenerations on the vertebral column could also be useful in the personal identification process and the authors recommend using detailed examination and careful analysis of these alterations.

Zusammenfassung

Aus der Summe der in der Praxis zur Verfügung stehenden Methoden zur rechtsmedizinischen Personenidentifikation untersuchten die Verfasser die Vorteile der radiologischen Identifizierungsmöglichkeiten unter radiologischen Bedingungen sowie deren Grenzen. Dazu wurden aus dem Archiv der Radiologischen Klinik der Medizinischen Universität Pécs von 458 willkürlich ausgewählten Patienten 958 Röntgenaufnahmen 9 verschiedener Regionen analysiert, mit dem Ziel, selten auftretende – mit radiologischen Methoden nachzuweisende – anatomisch variable Skeletteile, pathologische Veränderungen oder traumatische Deformationen aufzuspüren, die nach einer postmortem vorgenommenen radiologischen Vergleichsuntersuchung mit großer Wahrscheinlichkeit die Identität der Person feststellen lassen. Aus der Untersuchung der Aufnahmen ließ sich ableiten, daß die größte anatomische Variabilität der Schädel aufweist. Die zahlreichen traumatischen Veränderungen auf den Aufnahmen der Fuß- und Handgelenke, sowie Knie und Becken lassen darauf schließen, daß auch diese Aufnahmen gute Verwendung finden. Die Verfasser betonen, daß die auf den Wirbelsäulenbildern erkennbaren degenerativen Erscheinungen zwar geeignete Mittel bei der Feststellung von Identitäten darstellen können, die Auswertung dieser Aufnahmen jedoch sehr gründlich und äußerst kritisch geschehen muß.