Zusammenfassung
Es wird über einen Mann berichtet, der im Rahmen einer Auseinandersetzung mit einem Billardqueue geschlagen und mehrfach gegen Kopf und Körper getreten worden sein soll. Nach der ersten Einschätzung erschienen die Verletzungen zunächst mit dem Tatgeschehen vereinbar. Bei der weiteren kritischen Fallbetrachtung ergaben sich nach der Hinzuziehung der initialen Computertomographie-Originalaufnahmen jedoch klare Hinweise auf eine Pfählungsverletzung des rechten Auges. Die Kasuistik unterstreicht die Bedeutung einer engen Kooperation zwischen dem Rechtsmediziner und der radiologischen Fachdisziplin.
Abstract
This article reports the case of a man who was apparently beaten with a billiard cue during an altercation and also repeatedly received kicks to the head and body. After the first assessment, the injuries seemed to be compatible with these facts; however, in the further critical case analysis including the original computed tomography images there were clear indications of an impalement injury to the right eye. The case report emphasizes the importance of close cooperation between forensic pathologists and the discipline of radiology.
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V. Hachmann, R. Lessig und M. Weber geben an, dass kein Interessenkonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine von den Autoren durchgeführten Studien an Menschen oder Tieren.
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Hachmann, V., Lessig, R. & Weber, M. Tatwerkzeug Billardqueue – überraschende Diagnose einer überlebten kranialen Pfählungsverletzung. Rechtsmedizin 28, 295–297 (2018). https://doi.org/10.1007/s00194-018-0255-5
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