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Volljährigkeitsbeurteilung in österreichischen Asylverfahren von 1997 bis 2010

Assessment of age of consent in Austrian asylum procedures from 1997 to 2010

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Zusammenfassung

Das österreichische Asylgesetz berücksichtigt zum Schutz minderjähriger Flüchtlinge die entsprechende Altersgrenze, was die Notwendigkeit eines Altersfestsetzungsverfahrens nach sich zieht. Mehrere Versuche einer asylrechtlichen Volljährigkeitsbeurteilung scheiterten bislang an ihrer unzureichenden Nachvollziehbarkeit und Schlüssigkeit, sodass es auch nach 10-jähriger Diskussion keine widerspruchsfreie Begutachtungspraxis gibt.

Abstract

Austrian asylum law protects minor refugees thus requiring a corresponding procedure for age assessment. In recent years various approaches to resolve age disputes, including medical expert opinions, have failed to achieve an uncontested verification of individual age even after 10 years of discussion.

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Notes

  1. [45], S. 255; [68].

  2. Vgl. die jahresbezogenen Zahlen unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge in Österreich: 2006 – 414; 2007 – 516 (=124% zum Vorjahr), 2008 – 772 (=149% zum Vorjahr); 2009 – 1095 (=142% zum Vorjahr): http://www.bmi.gv.at/cms/BMI_Asylwesen/statistik/start.aspx.

  3. Richtlinie 2005/85/EG des EU-Rats vom 01.12.2005 über Mindestnormen für Verfahren in den Mitgliedstaaten zur Zuerkennung und Aberkennung der Flüchtlingseigenschaft, Art. 17 Abs. 5. National Contact Point Austria to the European Migration Network, Policies on Reception, Return, Integration Arrangements for, and Numbers of, Unaccompanied Minors in Austria (2009), 28 f. International Organization for Migration, Exchange of Information and Best Practices on First Reception, Protection and Treatment of Unaccompanied Minors (2008), 127. [22], 2 ff. Der Spiegel 16/2009 (11.04.2009), 54 ff. („Die Vorhut des Glücks“). [71], 59 ff., 234 ff.

  4. Die im Folgenden erwähnten oder zitierten. ca. 100 Erkenntnisse und Entscheide des österr. VwGH und des AsylGH sind unter http://www.ris.bka.gv.at/ abrufbar. [23], 86 ff. Die umfangreiche Wiener Dissertation von Pinkl [46] basiert auf 16 anonymen und sohin nichtbewertbaren Interviews.

  5. UNHCR-Guidelines on Policies & Procedures in Dealing with Unaccompanied Children Seeking Asylum (1997), 05.11.

  6. [17], 76 ff. Asylgesetz 1997, BGBl I 76/1997.

  7. Vgl. Der Standard vom 21.03.1998 („Röntgen der Handwurzel rechtswidrig“), vom 08.08.1998 („Röntgen der Hand zur Altersbestimmung ab sofort untersagt“) oder vom 17.06.1999 („Handwurzelröntgen weiter in Gebrauch“).

  8. [39], 14 ff.; [14]. Vgl. die entsprechenden Diskussionen in Deutschland: [34] und in der Schweiz: [20].

  9. Dtsch Arztebl 92/23 (1995), 1690 f. Vgl. weitere, ähnlich lautende Entschließungen: „110. Deutscher Ärztetag“ 2007: Dtsch Arztebl 104/21 (2007), 1529; „111. Deutscher Ärztetag“ 2008: Dtsch Arztebl 105/22 (2008), 1231; „113. Deutscher Ärztetag“ 2010: Dtsch Arztebl 107/20 (2010), 1015 und die Diskussionen bei [44] und [8], S. 120 f.

  10. Strahlenschutzgesetz, BGBl 227/1969 i.d.F. I 146/2002, § 4 Abs 2: „… ionisierende Strahlen [dürfen] … ausschließlich für medizinische Zwecke angewendet werden, sofern nicht durch Bundesgesetz andere gerechtfertigte Anwendungen für zulässig erklärt wurden …“. Bundesgesetz über die Einreise, den Aufenthalt und die Niederlassung von Fremden, BGBl I 75/1997 i.d.F. BGBl I 126/2002 und BGBl I 134/2002, § 95 Z 5.

  11. Asylgesetz 2005, BGBl I 100/2005, § 12 Z 4.

  12. [32].

  13. Vgl. die parlamentarischen Anfragen: 665/J XXI. GP vom 26.04.2000 „Afrikaner-Vermessung“ (Beantwortung 700/AB XXI. GP vom 26.06.2000), 774/J XXI. GP vom 12.05.2000 „Altersfeststellung bei Fremden“ (Beantwortung 776/AB XXI. GP vom 10.07.2000), 775/J XXI. GP vom 12.05.2000 (Beantwortung 810/AB XXI. GP vom 12.07.2000), 1146/J XXI. GP vom 13.07.2000 (keine Beantwortung wg. Rückziehung der Anfrage), 1177/J XXI. GP vom 14.07.2000 (Beantwortung 1152/AB XXI. GP vom 13.09.2000).

  14. Falter 14/00 vom 05.04.2000 („Schamhaar: Stadium 5“). Der Standard vom 05.04.2000 („Vom ‚Rassensaal‘ ins Jugendgericht – Umstrittener Anthropologe als Gutachter“) und vom 11.05.2000 („Eine Frage des Alters: Mehr Schamhaare, höhere Strafe“). Kurier vom 12.05.2000 („Schwachsinn“: Uni-Professor gegen Menschen-Vermesser“).

  15. [50]. Als Reaktion darauf erschien [57]. The New York Times vom 22.07.2000 („World Headlines: Nazi Court Scandal“).

  16. Verein Kinderstimme, Kuratorium für ein kinderfreundliches Österreich, Medizinische Methoden zur Altersbestimmung im administrativen Kontext (07.04.2000). Kurier vom 16.04.2000 („‚Völliger Unfug‘ im Auftrag der Justiz – Menschen-Vermesser: Minister verlangt Bericht“).

  17. Der Standard vom 12.05.2000 („Größe der Hoden und Breite der Nase vermessen – Chef einer internationalen gerichtsmedizinischen Arbeitsgruppe kritisiert Wiener Altersbestimmungen“) und vom 15.05.2000 („Schädelvermessungen wurden Politikum – Ideologische und wissenschaftliche Kritik an Wiener Altersbestimmungen“). Zur AGFAD vgl. [21].

  18. [62]: „… dass sich das Erscheinungsbild der Österreicher in einigen Generationen verändern wird…“. Der Standard vom 11.05.2000 („Eine Frage des Alters: Mehr Schamhaare, höhere Strafe). Kurier vom 11.05.2000 („Gerichtsgutachter fürchtet: ‚Die Blonden verschwinden‘“).

  19. Der Standard vom 20.05.2000 („Menschenvermessung soll ein Ende haben – Umstrittener Gutachter Johann Szilvássy beendet seine Tätigkeit für die Justiz“). Kurier vom 20.05.2000 („Szilvássy ist nicht mehr Gerichtsgutachter“). Noch Jahre später wurde teilweise nicht korrekt auf die Gutachten Szilvássys Bezug genommen: [3].

  20. [65], 101 ff. Vgl. die parlamentarische Anfrage 416/J XX. GP vom 18.04.1996 „‚Rassensaal‘ im Naturhistorischen Museum“ (Beantwortung 433/AB XX. GP vom 14.06.1996).

  21. http://www.bildidentifikation.de/standards.html. Vgl. zu einem späten „Identitätsgutachten“ Szilvássys: Der Standard vom 06.06.2003 („Professor vermisst Räuber“).

  22. [33][66][67]. Der Spiegel 24/1987 (08.06.1987), 99 („Das Grab von Onkel Adolfs Nichte“). Im Rahmen einer anthropologischen „Identifikation“ erstellte Szilvássy eine „Agnoszierung“, die eine vermeintliche Vaterschaft Howard Carpendales belegen sollte („Polysymptomatische Ähnlichkeitsdiagnose“): [51], S. 183. Zu Vetsera vgl. [42], S. 148, [7].

  23. AsylGH 08.09.2009, S3 401264-2/2009; 22.09.2009, D1 408817-1/2009; 13.10.2009, A2 407495-1/2009; 15.10.2009, S15 405336-2/2009; 10.02.2010, A12 409522-1/2009; 11.02.2010, C17 407359-1/2009. Vgl. dazu aktuell [25] sowie das aktuelle Forschungsprojekt Schmidt u. Schulz, Kombinierte sonographische Untersuchung der Ossifikation verschiedener Epiphysen: http://campus.uni-muenster.de/1644.html.

  24. [52][63][64][69]

  25. http://baugeschichte.tuwien.ac.at/Octogon/index.htm. [260]. Vgl. Die Presse vom 20.03.2009 („Kleopatras Schwester: Ein Mordfall“).

  26. ZB von Einzenberger [13].

  27. [61], S. 18. General Comment des UNO-Kinderrechtsausschusses (2005), 10. UNICEF-Guidelines on the Protection of Child Victims of Trafficking (2006), 15 und idem der Beschluss Nr. 107 des UNHCR-Exekutivkomitees über gefährdete Kinder (2007), 6.

  28. Kinder- und Jugendanwaltschaften, 2. Konsensuskonferenz zur Altersfeststellung (13.06.2007).

  29. [6] und dazu Der Standard vom 20.01.2007 („Kritik an Schubhaft in Zweifelsfällen“). [4][5][16][72].

  30. [12]. Aufgrund dessen musste das „Royal College of Paediatrics and Child Health“ eine Evaluation seiner wiederholt zitierten „Guidelines to Age Assessment for Paediatricians“ aus dem Jahr 1999 ankündigen.

  31. [10].

  32. Vgl. AsylGH 06.07.2009, S3 404530-1/2009 mit einem derartigen Gutachten im Wortlaut oder 22.10.2009, S2 400901-2/2009.

  33. BGBl I 75/1997 i.d.F. BGBl I 126/2002 und BGBl I 134/2002, § 95 Z 5.

  34. Council of the EU, Resolution on Unaccompanied Minors who are Nationals of Third Countries (1997), Art. 4 Z 3b.

  35. [18], Pkt 5. Stellungnahme der Diakonie Österreich zum Asylgesetz 2005 (14.04.2005), 62. Parlamentarische Anfrage 4236/J XXI. GP vom 11.07.2002 „Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge“ (Beantwortung vom 4199/AB XXI. GP vom 11.09.2002: „… dass das Problem der Überprüfung der Altersangaben eines Fremden im Fehlen einer allgemein anerkannten sowie rechtlich zulässigen medizinischen-wissenschaftlichen Methode besteht. Es sind daher sowohl die Behörden als auch jene Personen, die von den Behörden zur Altersfeststellung herangezogen werden können, wie zum Beispiel Amtsärzte, bei der Überprüfung der Altersangaben des Fremden auf Augenschein und eigene Erfahrung angewiesen …“).

  36. VwGH 17.12.1999, 99/02/0294 unter Hinweis auf VwGH 27.04.1993, 92/08/0208 und 19.02.1992, 90/12/0140. Vgl. auch [38], 17 f. und [39], S. 29.

  37. UNHCR-Stellungnahme vom 15.04.2002 zum Entwurf der Fremden-, Asyl- und Ausländerbeschäftigungsgesetznovelle 2002, 3.

  38. BGBl I 100/2005, § 12 Z 4.

  39. Vgl. [15], S. 50 ff. und dazu den BAA-Erlass 61.100/53-GDA/05 vom 10.05.2005.

  40. [49], 35 ff.

  41. VwGH 26.11.2003, 2003/20/0389 und darauf verweisend AsylGH 01.09.2008, A2 250616-0/2008. Zur Unglaubwürdigkeit eines Asylwerbers aufgrund widersprüchlicher Angaben, die auch eine vorgebrachte Minderjährigkeit relativieren kann, vgl. VwGH 23.11.2006, 2005/20/0547 und 16.04.2007, 2005/01/0463 sowie daraufhin den BAA-Erlass BMI-LR1830/1349-BAA-GDA/2008 vom 05.06.2008.

  42. VwGH 22.11.2005, 2005/01/0415; 21.12.2006, 2005/20/0267. Zwischen 22.11.2005, 2005/01/0415 und 17.11.2009, 2006/20/0739 können ca. 30 VwGH-Erkenntnisse zu dieser Diskussion verfolgt werden. Auch der AsylGH kommentierte wiederholt Behördenbescheide, deren Volljährigkeitsbeurteilung aufgrund eines nicht weiter begründeten „Augenscheins“ vorgenommen wurde: AsylGH 09.12.2009, S16 409676-1/2009; 15.12.2009, S2 410401-1/2009; 26.01.2010, D8 268119-4/2009 und noch 31.05.2010, S16 413337-1/2010. Zur Alterseinschätzung durch Inaugenscheinnahme/Röntgenbefundung in Deutschland vgl. [43], S. 31.

  43. VwGH 16.04.2007, 2005/01/0463. Der Standard vom 06.07.2007 („Mehr Rechte für Kinderflüchtlinge. Höchstgericht: Im Zweifel muss den Altersangaben von Jugendlichen geglaubt werden“). Die Presse vom 08.07.2007 („Asyl: Gericht kippt Altersschätzungen“), [19].

  44. Grundsatzerlass des BAA GZ BMI-LR1830/1299-BAA-GDA/2007 vom 15.05.2007. Kinder- und Jugendanwaltschaften, 2. Konsensuskonferenz zur Altersfeststellung (13.06.2007). Eine Presseaussendung der Wiener Ärztekammer vom 12.12.2007 kritisierte „Altersaugenscheinfeststellungen“.

  45. AsylGH 23.07.2008, S12 400498-1/2008, im Wortlaut AsylGH 10.11.2008, S13 402347-1/2008 und abschließend AsylGH 16.12.2009, C5 404565-1/2009. Zwischen 23.07.2008, S12 400498-1/2008 und 17.08.2009, S4 403222-2/2009 behob der AsylGH ca. 50 Behördenbescheide, deren Volljährigkeitsfeststellungen auf derartigen Gutachten basierte.

  46. Vgl. die parlamentarischen Anfragen 4983/J XXIII. GP vom 15.09.2008 „Skandalöse Altersgutachten im Asylverfahren“ (Beantwortung 4922/AB XXIII. GP vom 10.11.2008) sowie 355/J XXIV. GP vom 02.12.2008 (Beantwortung 391/AB XXIV. GP vom 30.01.2009). Der Standard vom 22.07.2008 („Kinderarzt macht zum Erwachsenen. Umstrittene Methoden“). Der Standard vom 06.08.2008 („Asylgerichtshof kippt Altersgutachten – Nierenmessen und Zahnzählen bei jungen Flüchtlingen „unverlässliche“ Methoden“). Der Standard vom 01.10.2008 („Kritisierter Gutachter stellt weiter Alter jugendlicher Flüchtlinge fest“).

  47. Vgl. AsylGH 27.10.2008, S4 402123-1/2008; 06.11.2008, S7 402356-1/2008; 21.04.2009, A12 405717-1/2009.

  48. Der Standard vom 06.08.2008 („Asylgerichtshof kippt Altersgutachten“). Ärztewoche 23/43 (22.10.2009), 33 („Altersfeststellung durch Röntgen sehr ungenau“).

  49. AsylGH 24.07.2008, S12 400630-1/2008; 28.10.2008, S4 402125-1/2008; 09.03.2009, S11 404589-1/2009.

  50. Kleine Zeitung vom 07.09.2008 („Jetzt startet das CSI Graz“). Bekannt wurde die Leiterin des LBI, Yen, durch „high profile cases“ wie die Obduktionen Jörg Haiders und des UNO-Experten Timothy Hampton: Die Presse vom 24.10.2008 („Verschwörungstheorien um Jörg Haiders Tod“) und http://www.oe24.at/oesterreich/chronik/wien/UNO-Drama---neue-Zweifel-am-Selbstmord-0582208.ece. Vgl. auch LBI, Jahresbericht 2008, 2 und LBI, Jahresbericht 2009, 26. Demnach wurden vom LBI im Jahr 2009 insgesamt 168 asylrechtliche „Altersschätzungen“ durchgeführt, was 50% ihrer Ambulanzfrequenz ausmachte.

  51. Zur Problematik einer derartigen Vorgangsweise vgl. [1], S. 144. Zwischen AsylGH 19.07.2010, S18 412882-1/2010 und 11.05.2009, S9 406164-1/2009 lassen sich zumindest 75 derartige und oft widersprüchliche Summengutachten verfolgen, z. B. AsylGH 02.07.2009, S12 407354-1/2009; 18.08.2009, S10 407943-1/2009; 02.02.2010, S11 409861-1/2009.

  52. AsylGH 12.10.2009, S12 408980-1/2009; 10.12.2009, S16 410221-1/2009 und 22.06.2010, S21 413326-1/2010 (Volljährigkeitsfeststellung bei Stadium 2 der Verknöcherung der inneren Schlüsselbeinenden beidseits); 21.09.2009, S5 408805-1/2009 (Stadium 2–3); 06.08.2009, S14 408029-1/2009, 27.10.2009, S10 409036-1/2009, 25.01.2010, S3 403582-2/2009, 24.03.2010, S18 410382-1/2009 und 15.06.2010, S16 413007-1/2010 (Stadium 3); 31.08.2009 und C9 408432-1/2009, 08.09.2009, S14 408601-1/2009 (Stadium 3–4). Bedenklich auch 22.06.2010, S18 413551-1/2010, wo „trotz offenbar ernährungsbedingter Deformierungen am medialen Schlüsselbeinende bds., … [welche daher] nicht verlässlich bestimmbar“ sind, ein Stadium 4 und konsequent Volljährigkeit erkannt wird. Zu krankheitsbedingt veränderter Skelettreifung vgl. [53], 7 f., zur Stadieneinteilung der Schlüsselbeinverknöcherung ebd. 11 ff.

  53. Vgl. diesbezüglich mehrere AsylGH-Entscheide und zuletzt 19.04.2010, S18 412124-1/2010; 27.05.2010, S18 413194-1/2010; 28.05.2010, S17 410401-2/2010.

  54. [31]. Yen wurde 3 Wochen später als „Expertin“ zum parlamentarischen „hearing“ über das Fremdenrechtsänderungsgesetz geladen: http://www.parlament.gv.at/PG/PR/JAHR_2009/PK0857/PK0857.shtml.

  55. Fremdenrechtsänderungsgesetz 2009, BGBl I 122/2009, § 2 Z 25 und § 15 Z 6 sowie die „Erläuternden Bemerkungen“ zur Regierungsvorlage Die Presse vom 21.10.2009 („Fragen und Antworten zum neuen Fremdenrecht“). Der Standard vom 21.10.2009 („Das neue Fremdenrecht“).

  56. [56]. profil 17/10 vom 26.04.2010 („Reifeprüfungen“) und die Reaktion des LBI darauf: http://cfi.lbg.ac.at/de/aktuelles. Zu den Altersgrenzen in deutschen Asylverfahren vgl. [35][44].

  57. [27][28][40][41][47], S. 242; [48], S. 202; [54][55][60][70].

  58. [2][11][29], S, 468; [30][41][58][59], S. 53.

  59. Vgl. das Legislativ- und Arbeitsprogramm der Europäischen Kommission für 2010. Achtzehnmonatsprogramm des spanischen, belgischen und ungarischen Vorsitzes, BMI-LR2210/0094-I/7/2010.

  60. VwGH 16.04.2007, 2005/01/0463.

  61. AsylGH 27.05.2010, S18 413194-1/2010: „… ohne schlüssig und nachvollziehbar zu begründen, wie [das gerichtsmedizinische Gutachten] aufgrund der verschiedenen Untersuchungsergebnisse zum festgestellten Alter von 17 Jahren oder älter kommt …“. 18.05.2010, S18 413194-1/2010; 15.06.2010, S16 413741-1/2010; 18.06.2010, S21 413195-1/2010; 21.06.2010, S16 413741-1/2010; 22.06.2010, S18 413551-1/2010; 19.07.2010, S18 412882-1/2010; 26.07.2010, S20 413640-1/2010; 16.08.2010, S18 414384-1/2010. Bedenklich auch 07.07.2010, S20 413440-1/2010, wo zunächst Volljährigkeit, in einer Gutachtensergänzung schließlich Minderjährigkeit festgestellt wird.

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Danksagung

Für ihre Unterstützung bei der Erstellung des Textes möchte ich mich bedanken bei B. Ferenci, M. Gattiker, G. Geserick, M. Greifeneder, J. Hollnberger, B. Kowalewska, G. Mairinger, A. Rochowansky, E.-M. Sánchez, A. Schmeling, E. Vogelsang, den Archiven von Die Aula, Falter, Kurier, profil, Der Standard, Deutsches Ärzteblatt sowie bei vielen Mitarbeitern des Österreichischen Bundesasylamts für zahlreiche Diskussionen.

Interessenkonflikt

Der korrespondierende Autor weist auf folgende Beziehung/en hin: Der Autor ist Gerichtssachverständiger für asylrechtliche medizinische Begutachtung und in dieser Eigenschaft für das österreichische Bundesasylamt tätig.

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Rudolf, E. Volljährigkeitsbeurteilung in österreichischen Asylverfahren von 1997 bis 2010. Rechtsmedizin 21, 26–32 (2011). https://doi.org/10.1007/s00194-010-0707-z

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