Stichverletzungen

Zusammenfassung

In Deutschland wird seit langer Zeit über eine Verbesserung des Leichschauwesens diskutiert. Im Folgenden wird über ein Tötungsdelikt berichtet, dass nur durch glückliche Zufälle entdeckt wurde. Ein Notarzt führt trotz dubioser Auffindeumstände keine sachgerechte Leichenschau durch und übersieht zwei Stichverletzungen im Brust- und Halsbereich sowie eine Riss-Quetsch-Wunde am Kopf der Leiche. Auf dem Totenschein wird ein natürlicher Tod infolge einer Ösophagusvarizenblutung attestiert. Berichtet wird auch über die weiteren Ermittlungen und die Obduktionsergebnisse. Da es sich nicht um einen Einzelfall handelt, wird als Konsequenz eine Professionalisierung der Leichenschau in Deutschland gefordert.

Abstract

In Germany there is a long lasting discussion about the improvement of external post-mortem examination of corpses. In this article a case of homicide is reported which was only discovered by chance. An emergency doctor did not perform a proper post-mortem examination despite dubious circumstances found at the scene and overlooked two stab injuries in the chest and neck area as well as a wound in the head of the corpse. A natural death resulting from oesophageal varices bleeding was entered in the death certificate. The further police inquiries and the autopsy results are also reported. As this is not an isolated case, as a consequence a professionalization of the external post-mortem examination of corpses in Germany is demanded.