Liebe AGA-Mitglieder,

seit der Gründungsversammlung der Fachgesellschaften DGOOC und DGU zur DGOU am 08.07.2008 in Berlin hat sich vieles sehr schnell bewegt. Das Ziel der DGOU ist es, ein Dach für alle Orthopäden und Unfallchirurgen zu bieten und als Zusammenschluss den nötigen politischen Stand in den Verhandlungen zu haben. Neben dem gemeinsamen deutschen Kongress für Orthopädie und Unfallchirurgie gibt es nun viele gemeinsame Veranstaltungen und Workshops, wobei das Schwergewicht natürlich auf der Nachwuchsförderung, Nachwuchsgewinnung und der Weiterbildungsordnung liegt. Eine neu gegründete „Arbeitsgemeinschaft Lehre DGOU“ entwickelt Vorschläge für ein Curriculum in der studentischen Lehre, da auch in den Universitäten in der studentischen Lehre das Fach Orthopädie und Unfallchirurgie noch nicht fest verankert, sondern Teil des Gebiets Chirurgie ist. Anlässlich der ersten Mitgliederversammlung der DGOU im Oktober 2009 in Berlin wird es um die Belange von mehr als 6500 Orthopäden und Unfallchirurgen gehen, die gemäß den Satzungsänderungen aus dem letzten Jahr nun zu Doppelmitgliedern ihrer Fachgesellschaft und der DGOU geworden sind.

Mehrere Sektionen und Arbeitsgemeinschaften der DGOOC und DGU haben sich in den letzten Monaten bereits zusammengeschlossen und den Antrag auf Aufnahme in die DGOU gestellt. Dazu gehört die Sektion für Grundlagenforschung der DGOOC oder die Vereinigte Sektion für Physikalische Therapie und Rehabilitation. Andere Anträge liegen nun auch von den Sektionen Fußchirurgie und Sportorthopädie vor.

Um in der neuen DGOU bereits von Beginn an mitgestalten und mitbestimmen zu können, muss die AGA sich zur DGOU hin bewegen. Unterschiedliche Kulturen und heterogene Bedürfnisse existierender Vereine, Arbeitsgruppen und Sektionen in den Fachgesellschaften werden ein Zusammengehen und eine Zusammenarbeit nicht einfach machen, aber wir müssen jetzt die Chance dazu ergreifen.

Der Vorstand der AGA glaubt, dass wir als weltweit größte Arthroskopiegesellschaft mit über 2500 Arthroskopeuren aus den deutschsprachigen Ländern auch die Thematik der Arthroskopie in der neuen Dachgesellschaft vertreten müssen. Wir möchten das rasch expandierende Spezialwissen auf dem Gebiet der Arthroskopie in diese Gesellschaft und in die Kongresse einbringen. Wir denken dabei an die Organisation gemeinsamer Kurse und insbesondere die Strukturierung des Angebots zur Fort- und Weiterbildung auf dem Gebiet der Arthroskopie, an die Organisation von Spezialsitzungen auf den Jahrestagungen unter Einbeziehung der Kompetenz unseres Bundesverbandes Ambulanter Arthroskopeure (BVASK).

In den letzten Wochen haben viele Gespräche mit den Vertretern des neuen Vorstands der DGOU stattgefunden und die Wege sind für die AGA offen; es ist der ausdrückliche Wunsch der DGOU, mit uns zusammen zu arbeiten, unsere Kompetenz in diese Dachgesellschaft einzubringen und die Arthroskopie nicht als Technik alleine, sondern die arthroskopischen chirurgischen Verfahren topographiebezogen in die Aus- und Weiterbildung des Fachs kompetent zu integrieren.

Die DGOU bietet nun ein Modell für Sektionen wie die AGA an (Typ II): Eingetragener Verein mit „Status Sektion der DGOU“. Die Ziele der Vereinssatzung der AGA müssen mit denen der DGOU-Satzung übereinstimmen und die besondere Kooperation mit den Organen der DGOU beinhalten. Der Verein bzw. die AGA wird außerordentliches Mitglied der DGOU sein und hat als außerordentliches Mitglied aktives Wahlrecht und einen Vertreter im Fachbeirat im Gesamtvorstand. Ist der Vertreter auch gleichzeitig ordentliches Mitglied in der DGOU, hat er auch Stimmrecht und ist wählbar. Damit können die AGA-Mitglieder in Ausschüssen, Kommissionen und Arbeitsgemeinschaften der DGOU Mitglied werden. Wir haben die Möglichkeit der Mitarbeit bei der Gestaltung von Kongressen und erhalten Unterstützung bei Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen und Stipendienvergabe wie auch bei den Publikationen der DGOU.

Ich finde es richtig, dass der Vorstand der AGA den Antrag zur Aufnahme als Sektion der DGOU (Sektion Typ II) am 06.06.2009 gestellt hat, damit im Laufe des Sommers die Beitrittsverhandlungen starten und die Mitglieder anlässlich der Mitgliederversammlung in Leipzig über das weitere Vorgehen informiert werden können. Nur durch aktive Mitarbeit beim Bau des neuen Hauses DGOU kann die AGA ihren Stellenwert im zusammenwachsenden Fach Orthopädie und Unfallchirurgie ausbauen.

Prof. Dr. A. Imhoff

Schriftleiter Zeitschrift Arthroskopie

AGA-Sekretär