Zusammenfassung
Hintergrund
Bei chirurgischen Eingriffen kann es immer zu Komplikationen und Fehlern kommen. Letztere müssen nicht immer „Kunstfehler“ sein. Das neue Patientenrechtegesetz hat nun die Informationspflicht des Arztes als eine der wesentlichen Inhalte der ärztlichen Beratung deklariert. Es besteht die Verpflichtung, auf Nachfrage des Patienten oder zur Abwendung von Gefahren, die aus einer fehlerhaften Behandlung in der Folge resultieren können, den Patienten über Fehler zu informieren.
Einschätzung
Gerade bei Amputationen kommt der guten chirurgischen Technik besondere Bedeutung für die Rehabilitation zu. Insbesondere Komplikationen und Fehler müssen vermieden werden. An Komplikationen sind zu nennen: Hämatome, Nachblutungen, Störungen der Durchblutung, Haut- oder Muskelnekrosen, Knochensequester, Infektionen, Wundheilungsstörungen und Neurome, aber auch Verkalkungen in den Weichteilen. Diese sind nicht immer vermeidbar.
Folgen
Operationstechnische Fehler betreffen oft eine mangelhafte knöcherne Abrundung und Bearbeitung der Belastungsfläche, falsche Wahl der Amputationshöhe, Hautverschluss unter Spannung, mangelhafte Kürzung wichtiger Nerven. Folgen von Komplikationen und Fehlern sind eine verringerte Belastbarkeit des Stumpfendes, eine verschlechterte Prothesenversorgbarkeit und damit generell verminderte Rehabilitationschancen.
Ziel der Arbeit
Wichtig ist, dass der Chirurg auch Fehler und Komplikationen in der Amputationschirurgie kennt, um diese zu vermeiden. Daher werden im Folgenden an Fallbeispielen typische Komplikationen und vermeidbare Fehler dargestellt.
Abstract
Background
The newly launched “German law of patients' rights” strenghthens the rights of patients and places special emphasis on the right to full information. This includes information on errors, mistakes and complications due to surgery.
Assessment
Surgery complications and mistakes are of main importance especially in the area of amputation because rehabilitation chances are dependent on good surgical quality. Therefore, it is necessary that surgeons know about these problems. Complications may be hematomas, bleeding, dysvascular problems, skin- or muscle-necrosis, and infections and wound healing problems, as well as neuromas or calcification of soft tissues. They are not totally preventable.
Consequences
Surgical mistakes may involve insufficient shaping of the bony stump end, incorrect treatment of soft tissue, wrong decisions regarding the amputation level, insufficient treatment of nerves and wound closure under tension of soft tissue. All surgical mistakes negatively influence the end-bearing capability of the stump and, therefore, the prosthetic fit, and with this reduce rehabilitation chances.
Purpose
It is necessary that surgeons know about these problems in order to avoid them. Therefore the typical complications and errors are demonstrated with case reports.
Literatur
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Interessenskonflikt
Prof. Dr. B. Greitemann gibt an, dass kein Interessenskonflikt besteht.
Dieser Beitrag beinhaltet keine Studien an Menschen oder Tieren.
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Greitemann, B. Fehler und Komplikationen bei Amputationen an der unteren Extremität. Orthopäde 44, 426–434 (2015). https://doi.org/10.1007/s00132-015-3116-x
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