Die periprothetische Gelenkinfektion stellt eine der schwerwiegendsten Komplikationen in der endoprothetischen Chirurgie dar. Bedingt durch die steigende Zahl endoprothetischer Versorgungen beim älteren Patienten mit hohem Funktionsanspruch, trotz bestehenden schweren Grunderkrankungen, steigt die Zahl septischer Revisionseingriffe in Deutschland kontinuierlich an. Diese stellen neben den schwerwiegenden Folgen für den Patienten eine sozioökonomische Herausforderung und Belastung für unser Gesundheitssystem dar.

Die Zahl septischer Revisionseingriffe in Deutschland steigt kontinuierlich an

Es gilt diese durch präventive perioperative Maßnahmen zu vermeiden. Allerdings sollten nur effektive, bereits wissenschaftlich belegte Verfahren zur Anwendung kommen, um die vorhandenen Ressourcen nicht zusätzlich zu belasten.

Steht ein fraglicher Infekt einer einliegenden Hüftendoprothese im Raum gilt es, schnellstmöglich die adäquate Diagnostik sowie operative Revision anzustreben. Je nach Zeitpunkt der auftretenden Infektion sind entsprechende operative Maßnahmen bis hin zur Prothesenexplantation mit sowohl mikrobiologischer als auch histologischer Diagnostik durchzuführen.

Das weitere Procedere richtet sich nach erfasstem Keimspektrum sowie dem lokalen intraoperativen Befund. Nach Eradikation des Erregers erfolgt bei vorangegangener Prothesenexplantation die defektadaptierte Reimplantation. Sehr schwerwiegende und langwierige Verläufe können die Implantation einer Tumorprothese notwendig machen.

Im vorliegenden Themenheft „Die infizierte Hüftendoprothese“ wird das Vorgehen bei vorliegender periprothetischer Infektion einer Hüftendoprothese von der Diagnostik bis hin zur defektadaptierten operativen Versorgung im Detail diskutiert und Empfehlungen zum Umgang mit dieser schwerwiegenden Komplikation abgegeben.

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