Modulare Endoprothesensysteme gehören heute in der Primär- und Revisionsendoprothetik zum Standard in der Orthopädischen Chirurgie. Eine besondere Gruppe – und Inhalt dieses Themenheftes – sind die sog. „Megaendoprothesen“, die v. a. bei der Überbrückung bzw. dem Ersatz sehr großer Defekte an langen Röhrenknochen im Bereich der oberen und unteren Extremitäten einschließlich des Beckens zum Einsatz kommen.

Nachdem sie primär für die Tumorchirurgie entwickelt wurden und hier auch die wichtigsten Erfahrungen gesammelt worden sind, hat sich der Anwendungsbereich mittlerweile deutlich erweitert. So bieten sie elegante Lösungsmöglichkeiten auch in der Revisionschirurgie und in bestimmten Fällen periprothetischer Frakturen.

Megaendoprothesen bieten elegante Lösungsmöglichkeiten auch in der Revisionschirurgie

Als gewichtige Vorzüge sind insbesondere die unkomplizierte Handhabung und der intraoperativ nahezu unbegrenzte Handlungsspielraum herauszuheben. Auf der anderen Seite sind wir mit der steigenden Zahl der Fälle auch in zunehmendem Maße mit schwerwiegenden Problemen und Komplikationen konfrontiert, beispielhaft seien nur die Hüftluxation und die Infektion genannt.

Die Zielsetzung bei der Gestaltung dieses Themenheftes bestand nun in einer umfassenden Bestandsaufnahme auf dem Gebiet der Megaendoprothesen. Neben materialtechnischen Aspekten und klinischen Anwendungsmöglichkeiten sollten dabei auch die wichtigsten Probleme und Komplikationsmöglichkeiten angesprochen und Lösungsmöglichkeiten aufgezeigt werden.

Ein besonderer Dank gilt den Autoren und insbesondere den Entwicklern bzw. Inauguratoren der großen Megaendoprothesensysteme im deutschsprachigen Raum, dass sie sich der Mühe unterzogen haben, ihre langjährigen positiven wie auch negativen Erfahrungen darzustellen.

G. von Salis-Soglio