Verwendung von Fremdmaterialien in der Endoprothetik

Zusammenfassung

Die orthopädische Chirurgie wurde durch die allmähliche Veränderung des Menschenbildes seit dem 18. Jahrhundert möglich. Der Einsatz von Fremdmaterial in der frühen Endoprothetik war keineswegs eine Selbstverständlichkeit. Hier lässt sich ein Paradigmenwechsel nachvollziehen. Wurde zunächst das natürliche Wachstum im 19. Jahrhundert als Ideal angesehen, so verschob sich der Fokus bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts hin zu einer technisch determinierten Betrachtungsweise. Die Kategorien Effizienz und Leistungsfähigkeit standen dabei im Vordergrund. Die künstliche Endoprothese als dauerhafter Ersatz menschlicher Gelenke wurde dadurch erst allgemein akzeptabel und führte in der Folgezeit zu einer enormen Beschleunigung bei der Entwicklung neuer Materialien und Operationstechniken.

Abstract

The use of artifical materials in joint replacement is not self-evident. A paradigm change can be observed. Beginning in the 18th century orthopedic surgery became possible because of a change of the idea of man. Natural growth was seen as ideal solution in orthopedic surgery until the 19th century. Yet in the aftermath the point of view changed to a more technical determined approach. Until the middle of the 20th century the terms “efficieny” and “ability” became more and more important. Joint replacement with artificial materials was generally accepted and led to an enormous accelaration in the development of new materials and surgical techniques.