Der minimal-invasive Zugang zur Implantation der Hüftendoprothese

Zusammenfassung

In jüngster Zeit werden zunehmend minimal-invasive Zugangswege zur Implantation von Hüftendoprothesen diskutiert. Seit >3 Jahren verfügt der Erstautor über Erfahrungen in der 2-Inzisions-Technik bezüglich des minimal-invasiven Zugangs zum Hüftgelenk. Eindeutige Vorteile sind postoperativ die schnellere Wiedererlangung der Selbständigkeit, Reduzierung des Rehabilitationsaufwands, intraoperativ geringerer Blutverlust. Der Harris-Hip-Score (HHS) mit >90 Punkten wird im Schnitt nach 6–8 Wochen zuverlässig erreicht.

Zugangsspezifische Komplikationen sind in erster Linie die Irritation des N. cutaneus femoris lateralis. Während der Lernkurve traten bei dem erstverwandten Schaftmodell in 4% Schaftfrakturen oder Schaftfissuren auf, mit dem nun verwandten Schaftmodell ML-Taper (n=102) musste diese Komplikation nicht mehr beobachtet werden. Die Entwicklung und Etablierung minimal-invasiver Zugangswege ist eine wertvolle und zukunftsträchtige Option, Hüftendoprothesen zu implantieren. Mittelfristig sind Einsparungen der Verweildauer im Rehabilitationsbereich denkbar, der „golden standard“ sind nach wie vor die konventionellen Zugangswege.

Abstract

Early experiences with the two-incision approach at the hip joint are reported. We started in July 2002 and until now 272 procedures have been performed. Blood loss (292 ml) and the need for rehabilitation are reduced, the patients will achieve a Harris Hip Score of more than 90 points within 6 or 8 weeks.

Complications related to the approach primarily include irritation of the lateral femoral cutaneous nerve. During the learning curve when the initial shaft model was used, shaft fractures or fissures occurred in 4% of the cases. This complication was no longer observed with the ML Taper shaft model now employed (n=102). The development and establishment of minimally invasive approaches constitute a valuable and seminal option for implantation of hip endoprostheses. In the medium term, the time spent in rehabilitation could conceivably be reduced. Conventional approaches still represent the gold standard.