Inzidenz von Urethralkarzinomen bei Patienten mit neurogener Blasenfunktionsstörung

Zusammenfassung

Bei querschnittgelähmten Patienten mit neurogener Blasenfunktionsstörung gilt der saubere oder aseptische intermittierende Katheterismus mit Einmalkathetern als Standardtherapie. In letzter Zeit ist jedoch Desinfektionsmitteln wie dem Chlorhexidin, das Bestandteil einiger aseptischer Gleitmittel ist, die von Patienten zum intermittierenden Katheterismus verwendet werden,eine mutagene und kanzerogene Potenz zugeschrieben worden. Ziel dieser Studie war es, die Inzidenz an Harnröhrentumoren in Querschnittpatienten zu erfassen.

Mittels eines standardisierten Fragebogens wurde an allen urologischen Fachabteilungen in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die mit der Betreuung querschnittgelähmter Patienten betraut sind, die Anzahl der am jeweiligen Zentrum urologisch betreuten Querschnittgelähmten in dem Zeitraum zwischen 1995 und 1999 erfasst. Die Anzahl von Patienten mit Tumoren des unteren Harntrakts, Art der Blasenentleerung, Infektrate und individuelles Risikoprofil aller Patienten mit Tumor wurde ausgewertet.

Die Rücklaufquote der Fragebögen betrug 64,6%,was einer Anzahl von 43.561 erfassten Patienten entspricht. Bei keinem dieser Patienten fand sich ein Harnröhrenkarzinom.